Kapazität der Busbahnhöfe am Ende?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen – rosa liste) vom 19.9.2018
Antwort Referat für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 19.9.2018 führen Sie als Begründung aus:
„Es ist unbestritten, dass das Angebot des öffentlichen Verkehrs schnell und umfassend ausgeweitet werden muss. Die MVG reagiert auf dieses Erfordernis mit einer Businitiative. Neben der Schwierigkeit ausreichend Busfahrer zu finden, erschweren die begrenzten Kapazitäten von Busbahnhöfen mehr und mehr ein besseres Angebot. Dichtere Takte und größere Busse lassen bereits heute schon einige Busbahnhöfe an S- und U-Bahnhöfen (Trudering, Studentenstadt, Pasing) aus den Nähten platzen. Hinzu kommt noch der Bau der 2. Stammstrecke, der dem Busverkehr am Ostbahnhof über mehrere Jahre in die Quere kommen wird.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand der Stellungnahmen der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Welche Busbahnhöfe an S- und U-Bahnstationen sind bereits heute an der Grenze der Leistungsfähigkeit?
Antwort der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH:
„Die größten Engpässe bestehen an den Busbahnhöfen Fürstenried West, Ostbahnhof, Studentenstadt und Trudering Bahnhof. Kritisch sind zudem die Verknüpfungspunkte Giesing Bahnhof, Kieferngarten, Münchner Freiheit, Moosach Bahnhof, Neuperlach Süd und Pasing Bahnhof.“
Frage 2:
Gibt es bereits konkrete Pläne, diese zu erweitern?
Antwort der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH:
„Für den Busbahnhof Studentenstadt liegt eine Machbarkeitsstudie zur Erweiterung vor, die weiteren Planungsschritte haben begonnen. Ein Zeitplan für die Realisierung liegt noch nicht vor. Bei allen Maßnahmen sind zeitintensive Abstimmungen mit den zuständigen Behörden erforderlich.Am Busbahnhof Ostbahnhof konnte die Situation durch die Einrichtung von provisorischen Haltestellen außerhalb des Busbahnhofs in den vergangenen Jahren etwas entschärft werden. Dennoch besteht hier und bei den anderen genannten Busbahnhöfen dringender Handlungsbedarf, um auch zukünftige Angebotsausweitungen (dichtere Takte, größere Busse oder neue Buslinien) abwickeln zu können. Abgeschlossene Planungen liegen für die einzelnen Busbahnhöfe jedoch noch nicht vor. U.a. ist zu berücksichtigen, dass neben der rein angebotsbedingten Kapazitätserhöhung weiterer Platzbedarf durch den barrierefreien Ausbau der Busbahnhöfe entsteht, da z.B. längere Anfahrbereiche für ein kantenreines Anfahren an die jeweiligen Haltepositionen berücksichtigt werden müssen.
Auf Basis der gegebenen Rahmenbedingungen gehen wir davon aus, dass an fast allen Busbahnhöfen für eine zukunftsfähige Gestaltung mehr Platz als heute benötigt wird. Diesen Platz in einem dicht bebauten städtischen Umfeld mit vielfältigen Nutzungsansprüchen zu organisieren, ist eine besondere Herausforderung und bedarf der dringenden Unterstützung auf sämtlichen Ebenen der Verwaltung und Politik.“
Seitens des Referats für Arbeit und Wirtschaft werden die entsprechenden Überlegungen der MVG unterstützt.
Frage 3:
Kann der Busverkehr am Ostbahnhof während der Bauzeit der 2. Stammstrecke im heutigen Umfang aufrechterhalten werden?
Antwort der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH:
„Laut den uns vorliegenden Planungen wird es während der Bauzeit der 2. Stammstrecke in mehreren Bauphasen Einschränkungen für den Busbetrieb geben. Im Rahmen permanenter Abstimmungen wird aber versucht, die Auswirkungen für die Fahrgäste möglichst gering zu halten.“
Ich hoffe, dass Ihre Anfrage damit als geschäftsordnungsgemäß erledigt betrachtet werden kann.