Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung (female genitale mutilation – FGM) weist das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf die Bedeutung hin, die dieses Thema auch für München hat.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen betroffen. Terre des Femmes Deutschland schätzt, dass aktuell mehr als 64.000 betroffene Frauen und Mädchen in Deutschland leben. Die Fachstelle „Frau & Gesundheit und Gendermedizin“ des RGU geht davon aus, dass viele der mehr als 12.000 in München gemeldeten Frauen und Mädchen, die aus Ländern kommen, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, auch selbst davon betroffen sind. Exakte Zahlen liegen leider nicht vor.
FGM kann schwerwiegende körperliche und seelische Folgen haben. Das RGU setzt sich deshalb schon seit über 20 Jahren dafür ein, Fachkräfte für das Thema durch Fachveranstaltungen in München zu sensibilisieren, zu schulen und Vernetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.Der Stadtrat hat das RGU zudem im Oktober 2018 beauftragt, neben der Fortführung von Fachveranstaltungen und Entwicklung von Informationsbroschüren, einen Pool von Kulturmittlerinnen und Kulturmittlern für Münchner Arztpraxen und Kliniken einzurichten. Gesundheitspersonal in Münchner Arztpraxen und Kliniken sollen diese speziell für FGM geschulten Kulturmittlerinnen und Kulturmittler abrufen können, um so eine kultursensible und einfühlsame gesundheitliche Aufklärung, Beratung und Behandlung zu ermöglichen. Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs: „Ich will eine sensible gesundheitliche Versorgung von betroffenen Frauen und Mädchen und gleichzeitig jede Gelegenheit nutzen, Mädchen und Frauen präventiv vor einer FGM zu schützen. Hierzu haben wir in München ein wichtiges Zeichen gesetzt. Der Stadtrat ist im Oktober 2018 meinem Vorschlag gefolgt, gemeinsam mit dem Sozialreferat ein Konzept zu entwickeln, wie Mädchen und Frauen in München präventiv vor FGM geschützt werden können. Dieses Konzept stellen wir dem Stadtrat Ende 2019 vor.“
Bei Fragen von Betroffenen und Interessierten zum Thema FGM gibt die Fachstelle „Frau & Gesundheit und Gendermedizin“ Auskunft per E-Mail an fachstellen.rgu@muenchen.de.