(18.2.2019 – teilweise voraus) Oberbürgermeister Dieter Reiter hat mit Vertreterinnen und Vertretern großer Münchner Unternehmen über die Zukunft des Werkswohnungsbaus in München diskutiert. In dem Fachgespräch, das auf Einladung des Oberbürgermeisters im kleinen Sitzungssaal des Rathauses stattfand, wurden Möglichkeiten ausgelotet, wie mehr Mitarbeiterwohnungen in München entstehen können.
Während früher Werkswohnungen zum festen Bestandteil vieler Unternehmen zählten, wurden diese Wohnungen in der Vergangenheit verkauft. Heute ist es eher die Ausnahme, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eigene Wohnungen anbieten.
„Eine Möglichkeit könnte sein, den Unternehmen bei der Ausweisung und Genehmigung von Gewerbe entgegenzukommen, wenn gleichzeitig ein Konzept für Mitarbeiterwohnungen angeboten wird“, so Reiter. „Hierbei hilft uns das neu definierte ‚urbane Gebiet‘, das Wohnen und Gewerbe leichter kombinieren lässt.“ Wichtig ist dem Oberbürgermeister, dass die Unternehmen die eigenen Grundstücke daraufhin prüfen, ob hier Potential für Wohnungsbau gesehen wird. Die Stadtbaurätin, die ebenfalls an der Diskussion teilgenommen hat, hat dazu Beratung für das Portfolio der jeweiligen Unternehmen angeboten.
Außerdem könnte auch bei der Vergabe städtischer Gewerbegrundstücke der Werkswohnungsbau als neues Kriterium eingeführt werden. Vorstellbar wäre zudem, auf städtischen Wohnungsbau-Flächen einzelne Projekte für den Werkswohnungsbau zu realisieren.
Reiter warb für eine enge Kooperation der Unternehmen mit den Münchner Genossenschaften oder auch für die Gründung eigener Genossenschaften für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie beispielsweise die „Stadtwerkschaft“ bei den Stadtwerken München (SWM). Die städtische Beratungsstelle „mitbauzentrale“ hat den Unternehmen hier ebenfalls Unterstützung zugesagt.
Die diskutierten Aspekte werden in die Beschlussvorlage zum Thema „Werkswohnungsbau“ einfließen, die das Referat für Stadtplanung und Bauordnung noch vor der Sommerpause dem Stadtrat vorlegen wird.