Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aktivitäten finden nicht nur in der Münchner Innenstadt, sondern auch in den einzelnen Stadtteilen statt. Diese „polyzentrale Versorgungsstruktur“ für Waren, Dienstleistungen sowie soziale und kulturelle Angebote ist im Zentrenkonzept der Landeshauptstadt München geregelt. Weil sich der Handel und die Bevölkerungsstruktur dynamisch verändern, hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung heute beschlossen, das Zentrenkonzept fortzuschreiben. Das Zentrenkonzept ist ein wesentliches Element der Stadtentwicklungsplanung. Es enthält strategische Leitlinien, einen gesamtstädtischen Plan und Ziele, die regelmäßig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Das Konzept basiert auf der Grundannahme, dass lebendige und attraktive Stadtteile starke Zentren mit wohnortnahen Versorgungseinrichtungen brauchen, die in das Siedlungsgefüge integriert werden. Dem Handel als Impulsgeber kommt dabei eine besondere Rolle zu. Die polyzentrale Grundstruktur wird als eine große Qualität Münchens gesehen, die gesichert und weiter ausgebaut werden soll.
Zuletzt war das Zentrenkonzept 2009 fortgeschrieben worden. Mit dem neuen Stadtratsbeschluss werden die Umsetzung der letzten Fortschreibung und die aktuellen Rahmenbedingungen dargestellt. Dabei wird deutlich, dass der Online-Handel großen Druck auf die Entwicklung des stationären Handels ausübt und sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Stadtgestalt haben kann. Wichtige Ziele der Fortschreibung bleiben der Erhalt und die Weiterentwicklung der polyzentralen Zentrenstruktur. Außerdem soll eine aktuelle Einzelhandelsdatenerhebung beauftragt werden.
Im Vorfeld der Fortschreibung fand ein fachlicher Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen, des Einzelhandels, von Handelsverbänden und -kammern statt. Darüber hinaus hatten die Handelsverbände und -kammern die Möglichkeit, schriftliche Stellungnahmen abzugeben. Die Bezirksausschüsse wurden bei zwei Veranstaltungen über die Inhalte informiert. Die Anmerkungen flossen in den Stadtratsbeschluss ein.