Den Höhepunkt der narrischen Zeit markiert in München auch dieses Jahr der Tanz der Marktweiber am Faschingsdienstag, 5. März. Um 9.30 Uhr ist Startschuss des Faschingstreibens auf dem Viktualienmarkt. Das Bühnenprogramm beginnt um 10 Uhr mit dem Auftritt der Schäffler und um 10.30 Uhr wird das Narrhalla Prinzenpaar samt Prinzengarde auf der Bühne begrüßt. Zur offiziellen Eröffnung um 11 Uhr heißen Oberbürgermeister Dieter Reiter und Kommunalreferentin Kristina Frank die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung willkommen. Gleich im Anschluss begeistern die Tanzenden Marktweiber auch 2019 wieder mit ihrer bunten Show. Nach dem Auftritt geht es bis zum Veranstaltungsende um 19 Uhr stimmungsvoll mit Musik, Speisen und Getränken an den Ständen weiter.
Die Besucherinnen und Besucher werden dringend gebeten, keine zusätzlichen Flaschen und Gläser mitzubringen. Scherben bringen zwar angeblich Glück, aber auch Müll und bei einem ausgelassenen Faschingstreiben die Gefahr von Verletzungen. Schließlich soll es auf dem Viktualienmarkt nicht nur ausgelassen, sondern auch sauber und sicher zugehen.
Die Geschichte des Faschingsdienstags
Um ihren schlechten Ruf als „grantelnde Marktweiber“ aufzupolieren, begannen Marktfrauen vor über 100 Jahren zur Faschingszeit zwischen den Ständen herum zu tänzeln. Der Tanz, die Faschingsmusik und nicht zuletzt der Gratis-Schnaps ließ manch‘ grantelnde Marktfrau ihren sonst üblichen Zwist mit der Nachbarin vergessen.
In den 1950er und 60er Jahren war der Tanz der Marktweiber noch ein Geheimtipp, wurde aber nach und nach zu einer großen Traditionsveranstaltung. Bis die Tänzerinnen schließlich den gepflasterten Bereich des Biergartens in Beschlag nahmen und seit 1987 unter großem Medieninteresse auf einer Bühne am Maibaum/Biergarten tanzen.
Im Laufe der Jahre wurden sowohl Darbietung als auch die Kostüme der Damen immer professioneller. Die Proben beginnen schon viele Monate im Voraus und werden von einem ausgebildeten Tanzlehrer geleitet. Für ihr Kostüm ist jede Marktfrau selbst zuständig. Einige setzen sich selbst an die Nähmaschine, andere beauftragen einen Schneider. Im „richtigen Leben“ jedoch arbeiten die tanzenden Damen beispielsweise als Bäckerin, Honigverkäuferin oder Blumenhändlerin auf dem Viktualienmarkt. Seit 2009 wird von den Markthallen München das Ziel eines ruhigen – aber nicht weniger bunten – Faschings auf dem Viktualienmarkt verfolgt. Eine Situation wie in den Jahren 2008 und davor, mit bis zu 25.000 Besuchern gleichzeitig auf dem Markt, ist nicht mehr erwünscht, denn ein Durchkommen war für Besucher, Sanitäts- oder Sicherheitskräfte kaum noch möglich. Der Veranstalter legt großen Wert auf die Einhaltung der gestiegenen Sicherheitsvorschriften und überarbeitet daher jedes Jahr das Veranstaltungskonzept zusammen mit den Münchner Sicherheitsbehörden. Gerade Familien mit Kindern soll es möglich sein, mit Freude und Begeisterung am Faschingstreiben teilzunehmen.
(Siehe auch unter Terminhinweise)