Sehenswerte deutsche Filme des Vorjahres, die oft nicht lange im Kino gelaufen sind, können von Freitag, 8. März, bis Mittwoch, 3. April, im Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, noch einmal auf der Leinwand angeschaut werden – die meisten von ihnen mit englischen Untertiteln. Drei Kritiker – Margret Köhler aus München sowie Bert Rebhandl und Ralf Schenk aus Berlin – haben ihre persönliche Bestenliste der deutschen Filme 2018 geschickt, von denen insgesamt zwölf Filme gezeigt werden. Die Reihe beginnt am Freitag, 8. März, um 18.30 Uhr mit „Transit“ von Christian Petzold, einer freien Literaturadaption nach dem Roman von Anna Seghers. Franz Rogowski spielt darin die Hauptrolle, ebenso wie in der nüchternen Liebesgeschichte „In den Gängen“ von Thomas Stuber, in der Sandra Hüller seine Partnerin darstellt.
Zwei Filme beschäftigen sich thematisch mit der DDR: der Musikfilm „Gundermann“ von Andreas Dresen über den systemkritischen Liedermacher und Baggerfahrer im Braunkohletageabbau Gerhard „Gundi” Gundermann, der sich zu seiner Stasi-Vergangenheit bekennen muss. „Das schweigende Klassenzimmer“ von Lars Kraume, der zweite DDR-Film, erzählt die wahre Geschichte einer Schweigeminute in einem ostdeutschen Klassenzimmer, die 19 Schlüler in Gedenken an die Opfer des Ungarn-Aufstands 1956 abgehalten haben – mit ungeahnten Folgen für ihre Zivilcourage. „Hauptmann“von Robert Schwentke geht historisch noch weiter in die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs zurück. Ein Deserteur schlüpft darin in die zufällig gefundene Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe und steigert sich rigoros in den Wahn der Macht hinein. Zwei Filme der Reihe wurden vom Verband der deutschen Filmkritik kürzlich auf der Berlinale ausgezeichnet: „Aggregat“ von Marie Wilke über den Umgang mit Kunst und Demokratie im deutschen Bundestag als bester Dokumentarfilm 2018 und der Genrefilm „Hagazussa – Der Hexenwahn“ von Lukas Feigelfeld für die beste Kamera.
Alle Titel und Termine sind unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. zu finden. Reservierungen sind unter Telefon 233-9 64 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge.