(12.3.2019 – teilweise voraus) „Europa wählt Menschenwürde – Denkanstöße für ein solidarisches und vielfältiges Europa“. Unter diesem Motto stehen die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019. Noch bis 24. März finden bundesweit mehr als 1.750 Veranstaltungen statt, die sich mit den Themen Rassismus und Menschenfeindlichkeit sowie wirkungsvollen Gegenstrategien auseinandersetzen. „Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahlen haben wir das Thema Europa ganz bewusst in den Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe gestellt. Die breite Beteiligung so vieler staatlicher, kommunaler und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen ist ein klares Zeichen: für ein vielfältiges und weltoffenes Europa sowie gegen die nationalistischen, rassistischen und autoritären Angriffe von Rechtsaußen“, erklärt Dr. Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, die das bundesweite Programm koordiniert. Dass die bundesweite Auftaktveranstaltung in diesem Jahr in München stattfinden, ist ihm zufolge kein Zufall. „Wir haben uns für München entschieden, um das vorbildliche Engagement der Stadt im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus – aber auch allgemein im Einsatz gegen Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit – zu würdigen.“
Allein in München beteiligen sich fast 100 Institutionen, Organisationen und Vereine aus der Stadtgesellschaft am Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019. Die 120 Veranstaltungen reichen von Vorträgen, Lesungen und Podiumsdiskussionen über Ausstellungen, Theater- und Filmvorstellungen bis hin zu Aktionen im öffentlichen Raum. Koordiniert wird das Münchner Programm von der städtischen Fachstelle für Demokratie.
„Die Münchner Stadtgesellschaft hat sich immer dann von ihrer besten Seite gezeigt, wenn es darum ging, gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit auf- und für Demokratie und Menschenrechte einzustehen. Das vielfältige Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus verdeutlicht das noch einmal“, freut sich Oberbürgermeister Dieter Reiter. Es dürfe jedoch nicht übersehen werden, dass auch in München verstärkt versucht werde, durch rassistische Stimmungsmache gegenüber Muslimen und Geflüchteten, geschichtsklitternde Provokationen, antisemitische Verschwörungstheorien sowie gezielte Angriffe auf Medien und staatliche Institutionen Hass und Misstrauen zu säen. „All diesen Versuchen der Spaltung und Aufhetzung unserer Gesellschaft müssen wir uns auch weiterhin gemeinsam und entschlossen entgegenstellen – in der politischen Debatte, in den staatlichen Institutionen, im öffentlichen Raum, aber auch in unserem privaten und persönlichen Umfeld.“
Als Botschafterin des bundesweiten Programms zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus konnte in diesem Jahr die baden-württem- bergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras gewonnen werden. Ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Rassismus waren für sie ganz entscheidend dafür, sich politisch zu engagieren: „Die Übergriffe auf Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten Anfang der 90er Jahre haben mich schockiert. Ich habe mir damals gesagt: Das ist auch mein Land. Und das lasse ich mir von Rassisten nicht kaputtmachen.“ Bis heute prägen die Themen Gleichberechtigung, Minderheitenschutz und Menschenrechte die politische Arbeit von Muhterem Aras. Das Engagement für die Internationalen Wochen gegen Rassismus war daher naheliegend. „Rassismus ist nicht nur ein Problem für die individuell davon Betroffenen, sondern für uns alle. Denn er untergräbt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und die Werte unserer Verfassung.“ Das vielfältige Engagement im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus sei daher auch ein deutliches Bekenntnis zu Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. „Vielfalt und Offenheit sind der Markenkern unserer Demokratie. Es ist unser aller Aufgabe, diesen Kern gegen Angriffe zu verteidigen“, sagt Aras.
Weitere Informationen, Materialien sowie der bundesweite Veranstaltungskalender der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019 sind im Internet zu finden unter www.stiftung-gegen-rassismus.de. Das Programmheft für München ist digital unter www.muenchen.de/gegen-rassismus sowie als gedruckter Flyer in der Stadt-Information im Rathaus und in kulturellen städtischen Einrichtungen wie den Stadtteilbibliotheken erhältlich.