Frauen verdienen in Deutschland rund 21 Prozent weniger als Männer, in Bayern sogar 24 Prozent. Damit liegt Deutschland auf Platz 26 von 28 Ländern in Europa. Unter dem Motto „Wertsache Arbeit“ findet am Montag, 18. März, deshalb ab 16 Uhr eine Protestaktion zum Equal Pay Day (EPD) auf dem Marienplatz statt. Die Münchner Tradition des Geldbeutelwaschens am Aschermittwoch wird aufgegriffen, um die Kassen der Frauen zu füllen. Alle Frauen und solidarischen Männer sind aufgefordert, sich mit den dort verteilten roten Geldbörsen daran zu beteiligen. Im Rahmen der Aktion gibt es Informationen zu den Ursachen der Entgeltlücke, am Glücksrad winken Überraschungspreise und die musikalische Unterstützung kommt von den Quetschenweibern, die eigens für diese Protestaktion einen EPD-Song geschrieben haben.
Die Veranstaltung steht unter der Schirmpatinnenschaft von Bürgermeisterin Christine Strobl und wird um 16 Uhr von Petra Reiter, Ehefrau des Oberbürgermeisters, und Nicole Lassal, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt München, eröffnet.
Die bundesweite Kampagne zum Equal Pay Day wurde von den Business and Professional Women (BPW) initiiert und wird in München unter der Projektleitung von Eva Wobbe vom Aktionsbündnis EPD veranstaltet, dem über 40 Münchner Frauenorganisationen angehören.
Die Gründe für die Lohnlücke liegen zum Beispiel in der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, Erwerbsunterbrechungen durch Kinderbetreuung oder Pflege und in der Wahl von schlecht bezahlten „Frauenberufen“. Auch bei gleicher Qualifikation und sonstigen gleichen Merkmalen beträgt der Unterschied immer noch sieben Prozent – eine klare Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen 2019 umsonst arbeiten, und somit das Datum des diesjährigen Equal Pay Day am 18. März.
Dieses Datum ist in Deutschland ungefähr so stabil wie Weihnachten. Seit Jahren ändert sich daran nichts. Dabei sind die Ursachen der Entgeltlücke in Fachkreisen wie auf der politischen Ebene bekannt. Das Münchner Aktionsbündnis will mit dem öffentlichen Protest den Forderungen an die Politik Nachdruck verleihen, hier endlich Abhilfe zu schaffen.
Mehr Informationen gibt es unter www.muenchen.de/equal-pay-day. (Siehe auch unter Terminhinweise)