50 Jahre bei der Stadt: Traumberuf Erzieherin Archiv
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Rathaus Umschau 53 / 2019, veröffentlicht am 18.03.2019
Rund 950 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in diesem Jahr ein besonderes Dienstjubiläum feiern, denn sie sind seit 25, 40 oder sogar schon seit 50 Jahren bei der Stadt: Dazu gehören auch Ellen Linke und Edith Homer, die als einzige der Jubilarinnen und Jubilare bereits seit einem halben Jahrhundert in städtischen Diensten stehen. Die Erzieherinnen aus dem Referat für Bildung und Sport werden am morgigen Dienstag, 19. März, bei der Dienstjubiläumsfeier um 12.30 Uhr im Alten Rathaussaal von Bürgermeister Manuel Pretzl besonders geehrt.
Trotz ihrer langen Tätigkeit für die Stadt kannten sich die beiden bisher noch nicht. Dabei gibt es viele Gemeinsamkeiten: Sie haben beide ihren Beruf bei der LHM gelernt und viele Jahre als Leiterin einer Einrichtung gearbeitet. Ellen Linke in der Kita am Farnweg in Großhadern und Edith Homer in Schwabing, in der Kita in der Fallmerayerstraße. Auf die 50 Dienstjahre bei der Stadt sind beide gekommen, weil sie nach der Rente beziehungsweise Pension in einem Minijob weitergearbeitet haben, Ellen Linke (72) seit acht und Edith Homer (69) seit vier Jahren. Das ist nicht ungewöhnlich, denn durch die Personalknappheit in den Münchner Kitas gibt es bereits seit 2012 dieses Angebot der Stadt an Erzieherinnen und Erzieher im Ruhestand. Derzeit arbeiten 93 Rentnerinnen und Rentner in den Münchner Kitas.
„Kinder sind heute einfach ganz anders“
In den 50 Jahren in städtischen Kitas konnten Ellen Linke und Edith Homer miterleben, wie sich die Arbeit einer Erzieherin verändert hat. „Früher haben die Kinder ruhig am Tisch gesessen und gespielt,“ erzählt Edith Homer. Damals seien die Kinder von den Erzieherinnen mit liebevoller Strenge durch den Tag geleitet worden. „Kinder sind heute einfach ganz anders,“ erzählt Edith Homer. Sie seien freier, bestimmten mehr mit. Früher habe man über die Köpfe der Kinder bestimmt. Ein Nein war damals einfach nur ein Nein, das von den Kindern nicht hinterfragt wurde, wie sie das heute tun. Auch die Eltern würden heute viel stärker mit einbezogen. Sie erfahren in Eltern- und Entwicklungsgesprächen deutlich mehr über ihren Nachwuchs als früher. Darüber hinaus habe eine Erzieherin heute sehr viel mehr Verwaltungsarbeiten zu erledigen, denn jedes Elterngespräch will auch dokumentiert werden. Aber insgesamt habe sich alles zum Besseren gewandelt, da sind sich die beiden Jubilarinnen einig.
„Die Arbeit mit den Kindern macht einfach Freude“, sagt Ellen Linke, die derzeit noch nicht ans Aufhören denkt. Und wie lange möchte Edith Homer noch arbeiten? Auf jeden Fall solange sie gesund sei und es ihr Spaß mache, sagt sie. „Das ist und bleibt einfach mein Traumberuf“. Edith Homer wird im August ihren 70. Geburtstag feiern und sie ist überzeugt, dass die Arbeit mit den Kindern sie jung und aktiv hält.
(Siehe auch unter Terminhinweise)