In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1944 brachen 76 Piloten der Royal Air Force und der Royal Navy aus einem Kriegsgefangenenlager in der Nähe der schlesischen Stadt Sagan aus. Die meisten von ihnen wurden gefasst und entgegen internationalem Recht auf Befehl Hitlers erschossen. Die beiden Offiziere Johannes Gouws und Rupert Stevens waren auf ihrer Flucht in Süddeutschland verhaftet und im Münchner Polizeipräsidium in der Ettstraße inhaftiert worden. Die Gestapo ließ sie bei einem fingierten Fluchtversuch am 29. März 1944 erschießen.
Über aktuelle Trends in Forschung und Erinnerungskultur zu den fast vergessenen Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten an alliierten Fliegern diskutieren anlässlich des 75. Jahrestages dieser Ereignisse am Dienstag, 9. April,19 Uhr, im Carl-Amery-Saal der Münchner Stadtbibliothek, Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Dr. Wolfgang Form (Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg), Dr. Nicole-Melanie Goll und Dr. Georg Hoffmann (Haus der Geschichte Österreich Wien), Dr. Sven Keller (Institut für Zeitgeschichte München / Dokumentation Obersalzberg) und Dr. Susanne Meinl (Historikerin München). Nach der Begrüßung durch Stadtdirektor Dr. Michael Stephan eröffnet der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä die Veranstaltung mit einem Grußwort. Es moderiert Professor Dr. Dietmar Süß (Universität Augsburg). Der Eintritt ist frei.