Anfang Mai eröffnet eine neue kreativwirtschaftliche Zwischennutzung im Stand 22 auf dem Elisabethmarkt, die in Zusammenarbeit des Kommunalreferats, der Markthallen München und des Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft der Landeshauptstadt München ermöglicht wird. Aus zehn eingereichten Konzepten wurde das Projekt oh tinyville ausgewählt, das nun bis Ende des Jahres 2019 einen Marktstand bespielt. Aufgrund der geplanten Sanierung des Elisabethmarktes wird die gesamte Händlerschaft im Frühjahr 2020 auf einen Interimsmarkt ziehen. Dieser wird auf der Arcisstraße errichtet, zwischen Agnesstraße und Elisabethstraße.
oh tinyville ist tagsüber ein Workspace für selbständige Mütter aus der Kultur- und Kreativwirtschaft und wandelt sich danach zu einem lebendigen Quartierszentrum. Mit Spielflächen und Kreativnachmittagen für Kinder drinnen und draußen sowie mit Lesungen, Konzerten und Workshops an den Abenden. An den Nachmittagen und Wochenenden wird regelmäßig ein kuratiertes Pop-Up Shopping organisiert. Ziel ist, dass sich Mütter im oh tinyville beruflich und/oder privat vernetzen und unterstützen können. Es sollen Synergien entstehen. Frauen sollen das Gefühl haben, nicht alleine mit ihrer Selbständigkeit und der Mutterschaft zu sein. Mit regionalen Gastrokonzepten und dem Spielplatz ist der Markt schon jetzt ein beliebter Treffpunkt für Familien im Viertel. oh tinyville bringt die Menschen aus dem Viertel noch näher zusammen.
Justyna Dembowski, eine der Initiatorinnen, erzählt, wie es zu der Idee kam: „Ich bin selbst freiberuflich als Stylistin und Kreativberaterin in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Seit ich vor drei Jahren Mutter wurde, arbeite ich in Teilzeit und das größtenteils von Zuhause. Mir fehlte es einfach, mit anderen zusammen zu sein. Gerade Kreativität lebt ja vom Austausch und der gegenseitigen Inspiration. Einen festen Vollzeit-Büroplatz kann ich mir aber in München nicht leisten, und würde ihn auch nicht voll nutzen.“
Katharina Legge, ebenso Macherin des Projekts, ergänzt: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig die kleinen Zeitinseln außerhalb des Elternseins sind! Mit den diversen Angeboten für die Nachbarschaft möchten wir außerdem etwas ans „große Dorf“ zurückgeben.“
Kommunalreferentin Kristina Frank freut sich über die Realisierung dieses neuen Zwischennutzungsprojekts: „Seit Spätsommer 2018 treibe ich aktiv die Idee voran, leerstehende Marktstandl auf allen festen Lebensmittelmärkten für Zwischennutzungen zu verwenden. Deshalb bin ich glücklich, heute das kreativwirtschaftliche Projekt oh tinyville auf dem Elisabethmarkt bekannt machen zu dürfen. Die Händlerschaft freut sich über diese temporäre Belebung. Die neuen Zwischenmieter können in diesem kleinen, zentral gelegenen Raum experimentieren. Der Schwabinger Markt ist ein beliebter Vierteltreffpunkt, auf dem sich die freiberuflich arbeitenden Mamas aus der Kreativwirtschaft wohlfühlen werden. Eine tolle Win-win-Situation für alle.“
Jürgen Enninger, Leiter des Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft, begrüßt das neue Projekt sehr: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine Branche, die stark von Frauen geprägt ist. Mit der Zwischennutzung oh tinyvillage können wir nicht nur neue Lösungsansätze für die Raumherausforderungen von Kreativschaffenden in München entwickeln, sondern schaffen auch ein besonderes Angebot – in einem nachbarschaftlichem Umfeld – für freiberuflich tätige Frauen, die Beruf und Familie vereinbaren müssen. Neue Arbeitsformen verbinden sich mit wirtschaftlichem Netzwerken. Erfolgreiche Kultur- und Kreativwirtschaft ist Ausgangsbasis für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort München.“