Oberbürgermeister Dieter Reiter erinnert als Mitglied der „Mayors for Peace“ als Mahnung an den Frieden an die Bombenangriffe auf München im Jahr 1944: „Das Lied ‚Solange der Alte Peter, der Petersturm noch steht...‘ ist quasi ein musikalisches Sinnbild der Beständigkeit unserer Stadt. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass der Turm des Alten Peter am 25. April 1944 nach einem Bombenangriff brennend auf den Marienplatz stürzte. Das ist die schreckliche Bilanz der 74 Luftangriffe auf München während des Zweiten Weltkrieges: 6.632 Menschen kamen ums Leben. 15.800 wurden verletzt. 21.000 Häuser mit rund 94.000 Wohnungen waren entweder total oder stark zerstört. Rund 300.000 Menschen wurden obdachlos. 90 Prozent der historischen Münchner Altstadt lagen in Schutt und Asche. Das gesamte Stadtgebiet wies einen Zerstörungsgrad von rund 50 Prozent seines Gebäudebestandes auf. Dies war die Folge des Abwurfs von 450 Luftminen, 61.000 Sprengbomben, 142.000 Flüssigkeitsbomben und 3,3 Millionen Stabbrand-Bomben. Unsere Stadt war so stark zerstört, dass manche Städteplaner überlegten, München nicht wieder an historischer Stätte aufzubauen, sondern am Starnberger See neu zu errichten. Als Mitglied der ‚Mayors for Peace‘ möchte ich an dieser Stelle auch besonders an das Leid der Insassen des KZ Dachau erinnern, die bis zum Kriegsende zur Bombensuche zwangsrekrutiert wurden und im Münchner Trümmerfeld beim Auffinden und Entschärfen von ‚Blindgängern‘ ihr Leben ließen. 75 Jahre später ist München längst wieder eine blühende Stadt. Dem ‚Alten Peter‘ sehen wir den Schrecken des Krieges nicht mehr an. Angesichts der gegenwärtigen Unsicherheit in der Welt und den Diskussionen um die atomare Bedrohung appelliere ich als Münchner Oberbürgermeister und Mitglied der ‚Mayors for Peace‘ an alle Verantwortlichen und Mächtigen zum Dialog und zur besonnenen Abrüstung, damit sich die Schrecken unserer Vergangenheit nicht wiederholen.“