Mit einem Festakt hat die Landeshauptstadt München das große Jubiläum „200 Jahre kommunales Friedhofs- und Bestattungwesen in München“ nun auch offiziell eingeläutet. Die Städtischen Friedhöfe München hatten in die Alte Münze des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eingeladen. Bürgermeister Manuel Pretzl und Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs hoben in ihren Reden die besondere Bedeutung dieses Jubiläums hervor.
„Wir können heute auf ein Friedhofs- und Bestattungswesen blicken, das uns mit Stolz erfüllt. Als kommunale Friedhofsträgerin erfüllt die Landeshauptstadt München für ihre Bürgerinnen und Bürger nicht nur einen sozialen, sondern auch einen kulturellen und seelsorgerischen Auftrag“, so Pretzl. Die moderne Stadtgesellschaft habe die Friedhöfe mittlerweile für sich entdeckt. Sie seien längst nicht mehr nur Ruheorte für Verstorbene, sondern immer öfter auch Begegnungsstätten für Bürgerinnen und Bürger. Gesundheits- und Umweltreferentin Stephanie Jacobs stellte in ihrer Rede unter anderem die Festschrift vor, die anlässlich des großen Jubiläums gedruckt wurde. Mit vielen historischen Bildern wird darin die 200-jährige Geschichte des Friedhofs- und Bestattungswesens aufbereitet. Die Festschrift zeigt, wie es nach der Säkularisation zur Gründung der kommunalen Verwaltung kam, wie die Friedhofsverwaltung ihre ersten Schritte unternahm, wie hygienische Standards definiert wurden und wie sich die Friedhofsarchitektur in München bahnbrechend ihren Weg bereitet hat.
Aber auch die Herausforderungen der Zukunft waren ein großes Thema für die Gesundheitsreferentin: „Seit einigen Jahren wandelt sich die Gesellschaft in besonders rasantem Tempo. Ein Leben ohne digitale Geräte und Medien ist speziell für jüngere Menschen kaum noch vorstellbar“, so Jacobs. Deshalb beschreite man nun passend zum Jubiläum einen völlig neuen Weg. Mit einer eigens entwickelten Kampagne wolle man Münchnerinnen und Münchner unabhängig von Glaubensrichtungen behutsam mit dem Thema Sterblichkeit, Tod und Vorsorge in Kontakt bringen. „Wir starten einen offenen Dialog und fragen Münchnerinnen und Münchner aller Altersgruppen, welche Gedanken oder Fragen zu Friedhöfen, Beerdigungen, Trauerfeiern und Grabstätten ihnen auf dem Herzen liegen“, so Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs. „Themen, die sie beschäftigen – aber sonst nicht zur Sprache kommen. Jeder Mensch hat eine eigene Art, mit diesen Themen umzugehen.“
Bei der Kampagne sind Menschen aller Altersgruppen und Lebenssituationen jeweils auf einem Plakat beziehungsweise Banner abgebildet und halten einen Zettel vor den Körper, auf dem eine persönliche Frage zum Thema steht – etwa „Darf auf meiner Beerdigung ‚Highway To Hell‘ laufen?“, „Bekommt man ein Grab, wenn man nicht getauft ist?“ oder „Wie lange dauert das Traurigsein?“ Die Antworten auf die Fragen stehen auf einer eigens eingerichteten Internetseite www.friedhof-muc.de. Zu finden sind die Plakate und Banner in U-Bahnen, ausgewählten U- und S-Bahnhöfen, auf dem Stadtportal www.muenchen.de sowie auf dessen Social-Media-Kanälen.
Die Kampagne der Städtischen Friedhöfe München hat soeben begonnen und läuft in Intervallen bis Juni.
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