Am Mittwoch, 1. Mai, führt Museumsdirektor Bernhard Purin im Jüdischen Museum, St.-Jakobs-Platz 16, um 17 Uhr ein letztes Mal durch die von ihm kuratierte Ausstellung „Sieben Kisten mit jüdischem Material – Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute“.
80 Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 sind die Geschichten vieler Gegenstände, die damals aus Synagogen geraubt wurden, noch nicht geklärt. Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisierungsarbeiten Ritualgegenstände erfasst, deren Herkunft Fragen aufwarf. Ein Forschungsprojekt konnte seither ermitteln, dass zahlreiche Objekte, darunter Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr, aus sieben Synagogen der Region stammen. In der Ausstellung sind diese Objekte zu sehen und ihre Geschichten zu erfahren. Sie macht deutlich, dass ein wesentliches Ziel des vom NS-Staat organisierten Novemberpogroms der Raub jüdischen Eigentums und die damit verbundene Bereicherung war, von der auch zahlreiche Museen profitierten. Gleichzeitig spürt sie am Beispiel Würzburgs der Frage nach, warum die planmäßige und konsequente Aufarbeitung dieser Judaica über einen so langen Zeitraum hinweg unterblieben ist.
Ab Mittwoch, 5. Juni, wird die Ausstellung im Museum für Franken in Würzburg zu sehen sein.
Die Teilnahme am Kuratorenrundgang ist kostenlos mit Eintrittskarte. Der Museumseintritt kostet 6 beziehungsweise 3 Euro. Keine Anmeldung erforderlich. Weitere Infos unter www.juedisches-museum-muenchen.de.