Am Donnerstag, 2. Mai, 19 Uhr, findet im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, der Vortrag von Anton Löffelmeier mit dem Titel „‚Es ist äußerst aufregend und enervirend.‘ München im Banne von Anarchie, Gewalt und neuer Ordnung“ statt.
Am 1. Mai 1919 dringen Freikorpsverbände und Reichswehrtruppen in die belagerte Stadt vor. Es kommt zu heftigen Kämpfen zwischen den Resten der „Roten Armee“ und den „Weißen Garden“. Während in einzelnen Stadtvierteln wie in Neuhausen, in der Maxvorstadt und in Giesing noch gekämpft wird, halten am 2. Mai die Regierungstruppen in der Ludwigstraße bereits ihre Siegesparade ab. Das von den revolutionären April-Ereignissen verschreckte Bürgertum erhofft sich von der neuen Ordnungsmacht Stabilität und Ruhe, während die Sieger mit gezielter Propaganda bereits an der Umdeutung der Revolution arbeiten.
Der Vortrag ist Teil der im Oktober begonnenen Reihe im Stadtarchiv, bei der Kontinuitäten, Dynamiken und Brüche zwischen Oktober 1918 und Juli 1919 in den Blick genommen werden. Der Eintritt ist frei. Eine Gebärdendolmetscherin ist anwesend.
Vor dem Vortrag ist im Stadtarchiv die Besichtigung der Ausstellung „Machtwechsel“ möglich, die Plakate, Flugblätter und Schlagzeilen zur Revolution und Rätezeit 1918/19 aus den eigenen Sammlungen zeigt. Die Ausstellung läuft noch bis 26. Juli. Der Eintritt ist ebenfalls frei. Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr (vor den Vorträgen bis 19 Uhr), Freitag von 9 bis 15 Uhr.