Erstmals vergibt die Stadt München Fördermittel an die freie Theater- und Tanzszene, die nicht an eine konkrete Produktion gebunden sind. Mit einem zusätzlichen Jahresbudget von 120.000 Euro wird die künstlerische Weiterentwicklung, Vernetzung und auch Öffentlichkeitsarbeit gefördert. Das neue Förderinstrument schafft – ähnlich wie Stipendien am Anfang der Professionalität – künstlerische Freiräume. Es ist eine Investition in die Karrieren von bereits erfolgreich tätigen Münchner Tanz- und Theaterschaffenden. Das Kulturreferat greift mit der Vergabe eine Anregung aus der freien Szene auf, um die Nachhaltigkeit der bisherigen Förderung zu erhöhen. Über die Vergabe hat heute der Kulturausschuss des Stadtrats auf Vorschlag einer Jury entschieden.
Im Theaterbereich werden gefördert:
- Emre Akal für die Schaffung eines diversen Ensembles und für die künstlerische Weiterentwicklung seiner Arbeit mit bis zu 15.000 Euro.
- Berkan Karpat für die Weiterentwicklung seiner Öffentlichkeitsarbeit, für den Ausbau seiner Netzwerke und Kooperationen, für die Entwicklung neuer Finanzierungsmodelle sowie die Einbindung neuer Technologien mit bis zu 18.000 Euro
- Kommando Pninim – Andreas W. Kohn für seine künstlerische Arbeit, deren Kommunikation und Mietkosten mit bis zu 15.000 Euro und - Netzwerk Münchner Theatertexter für die Professionalisierung seiner künstlerischen Arbeit und deren Vernetzung sowie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit bis zu 12.000 Euro.
Im Tanzbereich werden gefördert:
- Sandra Chatterjee für die Erstellung einer Internet-Plattform zur Erfassung postmigrantischer und postkolonialer Choreographien, für die künstlerische Produktion, Öffentlichkeitsarbeit mit bis zu 15.000 Euro
- Judith Hummel für die Sicherung der künstlerischen Arbeit mit bis zu 2.500 Euro, Ceren Oran zur Entwicklung eines kollektiven künstlerischen Arbeitsprozesses mit Ausrichtung auf ein internationales, vernetztes Arbeiten mit bis zu 15.000 Euro
- Moritz Ostruschnjak für den Aufbau eines künstlerischen Teams sowie die überregionale Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit mit bis zu 15.000 Euro
- Micha Purucker für die bessere Vermarktung und Kommunikation seiner künstlerischen Arbeit und für Arbeitsmittel mit bis zu 5.000 Euro und Alfredo Zinola für die Professionalisierung seiner Arbeitsbedingungen mit bis zu 7.500 Euro.
Eingegangen waren 20 Anträge für Tanz und 27 Anträge für Theater. Die Mittel werden für das Haushaltsjahr 2019 ausgereicht. Für 2020 und 2021 wird der Kulturausschuss erneut befasst.
Voraussetzung für die Förderung ist, dass die bisherige professionelle Arbeit bereits eine künstlerische Eigenart gezeigt hat, dass bisherige Projekte auf positives Interesse bei Publikum und Kritik gestoßen sind und der Arbeitsschwerpunkt in München ist. Es konnten insbesondere Proberaummieten, Technikinvestitionen, oder Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit geltend gemacht werden. Die städtische Unterstützung fließt also in bessere Rahmenbedingungen für die künstlerische Produktion in München. Die ausführlichen Informationen, Jurybegründungen und -besetzungen sind zu finden unter www.muenchen.de/kulturfoerderung.