Gestern fand im Rahmen eines Festakts im Alten Rathaus die Preisverleihung zum „Münchner Schulpreis 2019“ statt. Erster Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs ist die staatliche Grundschule an der Ichostraße im Stadtteil Giesing. Die Icho-Schule hat in den vergangenen Jahren ihr Ganztagsangebot fortwährend weiterentwickelt. 99 Prozent der Schülerinnen und Schüler nutzen ein Ganztagsangebot. In der Grundschule an der Ichostraße lernen nicht alle zur selben Zeit das Gleiche, jedes Kind nimmt sein Lernen selbst in die Hand. „Wir müssen uns auf die Kinder zubewegen, nicht umgekehrt“, sagt Schulleiter Martin Rothenaicher. Jede Lehrkraft informiert sich über den Lernstand des einzelnen Kindes. So können Aufgabenstellung und Zuwendung ganz individuell erfolgen.
Bürgermeisterin Christine Strobl: „Ich bin begeistert vom wertschätzenden und herzlichen Umgang innerhalb des pädagogischen Teams und zwischen den Klassenverbänden. Das herausragende Engagement der Icho-Schule für eine stetige Schulentwicklung ist nachhaltig für die Kinder und hat es verdient ausgezeichnet zu werden.“
Der zweite Preis ging an das Sonderpädagogische Förderzentrum Mathilde Eller und an die Grundschule an der Margarethe-Danzi-Straße. Beide Schulen befinden sich auf einem gemeinsamen Schulcampus im Stadtteil Nymphenburg. Integration und Inklusion sind die Säulen des pädagogischen Verständnisses an den beiden Schulen. Die Kinder lernen in Partnerklassen, mit Paten und in Ganztagsklassen gemeinsam. Jedes Kind bekommt ein Unterstützernetzwerk, das auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Kinder lernen von Kindern, unabhängig von Alter, Klassenstufe oder Handicap.
Stadtschulrätin Beatrix Zurek in ihrer Laudatio: „Die beiden Schulen sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass Schule Lebensort und nicht nur Lernort ist. Man begegnet sich beim Lernen, Essen, Spielen und Feiern. Jeder bringt seine Fähigkeiten und Talente ein und profitiert von dem, was andere können.“
Mit dem dritten Preis wurde die Städtische Nelson-Mandela-Berufsoberschule ausgezeichnet. Dort steht die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen für die Studierfähigkeit im Vordergrund. Besonders beeindruckend ist die Fülle von zahlreichen Aktivitäten im Bereich des sozialen Engagements. Den Jury-Preis erhielt die Städtische Artur-Kutscher-Realschule für ihre individualisierte Lernkultur, die auch eine veränderte Lehrerrolle beinhaltet. Der Münchner Schulpreis zeichnet Münchner Schulen aus, die innovative und zukunftsfähige Konzepte in unterschiedlichen Bereichen erarbeitet haben und diese umsetzen. Er hat den Zweck, Schulen der Öffentlichkeit vorzustellen und die Schulentwicklung zu fördern. Gleichzeitig können andere Schulen durch diese Vorbilder angeregt werden, sich in verschiedensten Feldern ebenfalls weiterzuentwickeln. Außerdem soll der Münchner Schulpreis die Chance bieten, dass sich die Schulen im Stadtgebiet miteinander vernetzen und austauschen.
Der Jury des Schulpreises 2019 gehören an: Vorsitz Beatrix Zurek (Stadschulrätin), Maria Asenbeck-Falkenstein (Vertreterin Realschulen, Schulleiterin a.D.), Dr. Thorsten Burger (LMU), Nadine Brech (StadtschülerInnenvertretung), Dr. Wolfgang Dworschak (LMU), Regina Grobelny-Haider (Vertreterin Gymnasien, Schulleiterin a.D.), Günter Hörlein (Vertreter berufliche Schulen, Schulleiter a.D.), Professorin Dr. Elke Inckemann (LMU), Professor Dr. Ewald Kiel (LMU), Waltraud Lucic (MLLV), Gerhard Maier (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung), Rico Somé (StadtschülerInnen-Vertretung), Gertraud Staudinger (Vertreterin Förderschulen, Schulleiterin a.D.), Jürgen Walther (Vertreter Mittelschulen/Berufsorientierung, Schulleiter a.D.), Ronald Wirth (Stadtjugendamt), Anton Zenz (Staatl. Schulamt) sowie die Stadträtinnen Beatrix Burkhardt (CSU-Fraktion), Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen – rosa Liste), Gabriele Neff (Fraktion FDP– HUT) sowie Birgit Volk (SPD-Fraktion).