Der Anarchist und Dichter Erich Mühsam kam 1909 im Alter von 30 Jahren nach München und wurde zu einer zentralen Figur der Schwabinger Bohème. An der Revolution und Räterepublik in Bayern war er maßgeblich beteiligt. Über 15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, hielt Erich Mühsam sein Leben in Tagebüchern fest. Seine Aufzeichnungen sind stilistisch pointiert und zugleich schonungslos – auch sich selbst gegenüber. Vor allem sind sie niemals langweilig. Seit 2011 erscheinen die Tagebücher von Erich Mühsam in historisch edierter Ausgabe im Verbrecher Verlag. Soeben ist der letzte Band, der das Jahr 1924 umfasst, erschienen.
Unter dem Titel „Sich fügen heißt lügen“ feiert die Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, am Donnerstag, 9. Mai, um 19 Uhr, den Abschluss des Editionsprojekts. Aus Texten von Erich Mühsam lesen Kristine Listau und Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag, der Comic-Zeichner Jan Bachmann, die Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin der Ausstellung „Dichtung ist Revolution“ Laura Mokrohs sowie Lisa-Katharina Förster von der Monacensia. Der Schweizer Künstler Jan Bachmann hat sich Erich Mühsam aus zeichnerischer Perspektive genähert und präsentiert exklusiv neue Zeichnungen.
Veranstalter ist die Monacensia im Hildebrandhaus in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag und dem Jüdischen Museum München. Der Eintritt ist frei. Einlass ab 18.30 Uhr über den Eingang an der Siebertstraße 2. Eine Anmeldung per E-Mail an monacensia.programm@muechen.de ist erforderlich.
Eine Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller“, die noch bis 30. Juni in der Monacensia im Hildebrandhaus zu sehen ist. Weitere Infos unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia. Das Projekt „Dichtung ist Revolution“ ist Teil des stadtweiten Programms „1918/2018. Was ist Demokratie?. Weitere Informationen online unter www.muenchen.de/wasistdemokratie.