Am 21. April ist Hannelore Elsner mit 76 Jahren verstorben. In Erinnerung an eine großartige Schauspielerin zeigt das Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr, in der Reihe „Open Scene“ einen ihrer größten Erfolge als Charakterdarstellerin, das Drama „Die Unberührbare“ aus dem Jahr 2000 von Oskar Roehler, in dem sie die Schriftstellerin Gisela Elsner auf überragende Weise verkörpert. Inhalt zu „Die Unberührbare“: Herbst 1989, die letzten Monate der Schriftstellerin Gisela Elsner, die im Film Hanna Flanders heißt. Sie ist die Mutter des Regisseurs Oskar Roehler, der ihre tragische Vita ohne Rückblenden und in Schwarz-Weiß-Bildern erzählt. Hannas große Zeit ist vorbei, und so versucht die in München lebende linke Schriftstellerin, ihre Lebenskrise mit dickem Make-up, Kettenrauchen, Alkohol und Medikamenten zuzudecken. Möglichst bleich, mit schwarzen Balken um die Augen und mit einer ausladenden schwarzen Perücke will sie unnahbar wirken – und ihrem Leben ein Ende setzen. „Es macht mich krank, wie sich die Einheitsmenschen hier breit machen“, sagt sie einer Journalistin, die sie zu ihrer Einschätzung des Mauerfalls befragt. Die Realität hat die Illusion des „real existierenden Sozialismus“ eingeholt. Hanna beschließt, von München nach Berlin überzusiedeln um an ihre Vergangenheit anzuknüpfen, doch auch bei ihren alten Freunden stößt sie auf Mauern.
Hannelore Elsner erhielt für ihre Darstellung im Jahr 2000 den Deutschen Filmpreis sowie den Bayerischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin. Der Eintritt kostet 4 Euro/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-96450.