Rassistische Beleidigungen, Drohschreiben an Moscheegemeinden, diskriminierendes Verhalten und tätliche Übergriffe: Antimuslimischer Rassismus gehört für viele Musliminnen und Muslime, Menschen, die als Muslime gelesen werden, und muslimische Einrichtungen zum Alltag. Auch in München nehmen Angriffe auf Menschen aufgrund ihrer (vermuteten) Herkunft oder Religionszugehörigkeit deutlich zu. Die offiziellen Zahlen des Polizeipräsidiums München zeigen eine Zunahme im Bereich Hasskriminalität um fast 34 Prozent im vergangenen Jahr. Zunehmend rassistische und muslimfeindliche politische Debatten und Diskurse tragen dazu bei, dass die Hemmschwelle für entsprechende Übergriffe sinkt. Zum Tag gegen antimuslimischen Rassismus sendet die Leiterin der Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München, Dr. Miriam Heigl, deshalb ein deutliches Signal der Solidarität an die Münchner Musliminnen und Muslime: „Gerade in einer Zeit, in der sich Musliminnen und Muslime verstärkt mit klischeehaften Zuschreibungen und rassistischer Stimmungsmache, mit Ausgrenzung und abwertenden Äußerungen oder gar mit körperlichen Angriffen konfrontiert sehen, möchten wir allen Betroffenen unsere Solidarität aussprechen. Die Münchner Musliminnen und Muslime sind ein fester, vielfältiger und selbstverständlicher Bestandteil der Münchner Stadtgesellschaft. Wer hier Menschen aufgrund ihrer Religion, Hautfarbe oder Herkunft angreift, greift das Fundament unserer demokratischen Stadtgesellschaft an. Alle Münchnerinnen und Münchner sind dazu aufgerufen, sich antimuslimischem Rassismus entschieden entgegenzustellen und im Alltag Solidarität mit Betroffenen zu zeigen.“
In München steht Betroffenen die städtisch finanzierte Beratungsstelle BEFORE unterstützend zur Seite. Die kommunalen Maßnahmen gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit koordiniert die städtische Fachstelle für Demokratie. Im Auftrag der Fachstelle für Demokratie wird derzeit eine repräsentative Studie durchgeführt, die das Dunkelfeld vorurteilsmotivierter Straftaten („Hasskriminalität“) in München ausleuchten soll. Auch ein Hearing mit geladenen Gästen zum Thema „Sicherheit jüdischer und islamischer Einrichtungen“ wird derzeit von der Fachstelle für Demokratie vorbereitet. Miriam Heigl: „Die wissenschaftliche Untersuchung des Dunkelfelds im Bereich Hasskriminalität und der kontinuierliche Austausch mit den unmittelbar Betroffenen sind unerlässlich, um wirkungsvolle Unterstützungs- und Präventionsangebote zu entwickeln. Der einschüchternden Botschaft, die von rassistischen Übergriffen ausgeht, müssen wir eine deutliche Botschaft der Solidarität, der Unterstützung und der Vielfalt als Normalität entgegensetzen“.