Bolzplätze und öffentliche Sportflächen in München erhalten und ausbauen V – Trainingsmöglichkeiten auf Bolzplätzen, Sport- und Grünanlagen anbieten
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anja Berger, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch, Jutta Koller, Sabine Krieger, Oswald Utz und Sebastian Weisenburger (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) vom 13.11.2019
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Bei dem Inhalt Ihres Antrags handelt es sich jedoch um eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich, weshalb die Beantwortung auf diesem Wege erfolgt.
Im Rahmen des Stadtratsantrages Nr. 14-20/A 06185 haben Sie beantragt: „1. Die Verwaltung bietet ab Mitte 2020 zunächst probeweise kostenlose Trainingsmöglichkeiten für Fußballerinnen und Fußballer auf ausgewähl- ten, gut angebundenen Bolzplätzen an und bewirbt diese in den angrenzenden Schulen und Freizeitstätten.
2. Die Stadt unterstützt auch mobile Sportangebote wie das ‚Hood-Training‘ in Grünanlagen und Parks.“
Zu den o.g. Anträgen nehmen wir wie folgt Stellung:
Das bestehende Angebot an Bolzplätzen und öffentlichen Sportanlagen in München soll um gezielte Angebote für Fußballtraining erweitert werden. Zielgruppen sollen dabei vor allem Kinder und Jugendliche sein, die von sog. Aufnahmestopps der Vereine betroffen sind und/oder sich die Mitgliedschaft in Vereinen nicht leisten können. Dieses Angebot wäre eine kostenfreie Konkurrenz zu den bestehenden Vereinsangeboten, die selbst großes Interesse haben, über eine breite Basis an Kindern und Jugendlichen auch Nachwuchs für den Erwachsenenbereich zu rekrutieren.
Hierzu werden teilweise auch kostenlose oder stark ermäßigte Mitgliedschaften (z.B. über Familientarife) angeboten. Zudem gibt es bestehende Möglichkeiten der Teilhabe, die auch vom Sozialreferat unterstützt werden (vgl. Angebote zu Bildung und Teilhabe).
Der begrenzende Faktor für eine Vereinsaufnahme ist eher nicht der Mitgliedsbeitrag, sondern oftmals das aufgrund der großen Zahl an Mannschaften bestehende und begrenzte Angebot an Sportflächen. Hier ergän-zen die bestehenden Bolzplätze und öffentlichen Sportflächen bereits jetzt das vorhandene Vereinsangebot und es besteht eine vielfältige Angebotslandschaft, die bereits jetzt wesentlich durch Fußball geprägt ist und weiter ausgebaut werden sollte.
Das aus Bremen stammende Hood-Training (Mischung aus Hip-Hop, Tanz, Musik) wurde 2019 von zwei Trägern, die aus dem Sozialreferat gefördert werden, in München angeboten und soll 2020 fortgeführt bzw. ausgebaut werden. In München zu nennen sind der „Treff Mosaik“, der zu den Freizeiteinrichtungen der „AG Buhlstraße“ gehört sowie der „Club Hasenbergl“, dessen Träger der Kreisjugendring München ist. Im Hood-Training versuchen Betreuerinnen und Betreuer, Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen von der Straße zu holen. Die einzige Regel, die sie beim Hood Training haben, sei Respekt (Respekt vor anderen, vor Trainerinnen und Trainern sowie vor sich selbst). Eine Anbindung an oder ein Angebot des Hoodtrainings über den FreizeitSport ist jedoch nicht zu empfehlen, da das Hoodtraining wesentlich von einer starken Bindung an die Leitung (z.B. als Motivatorin und Motivator, Vorbild) geprägt wird und im FreizeitSport insbesondere die sozialpädagogischen Qualifikationen fehlen. Die Konzeption zielt zudem auf eine Bindung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Angebote der Jugendhilfe ab. Daher ist die derzeitige Bindung des Angebotes von Hood-Training an die o.g. Träger sicherlich sinnvoll. Für eine weitere Verbreiterung des Angebotes des „HoodTrainings“ wäre daher die Förderung der Jugendhilfeeinrichtungen durch das Sozialreferat gefragt, das dieses Anliegen gerne prüfen wird.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.