Bürgermeisterin Verena Dietl übergibt am Freitag, 24. Juli, um 14 Uhr gemeinsam mit Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo und der Initiatorin Ingrid Reuther die Erinnerungszeichen für die NS-Opfer Elisabeth Heims und Alexander Dünkelsbühler in der Katharina-von-Bora-Straße 10. Dort befand sich bis Ende 1933 das Palais der Familie Pringsheim, das damals die Adresse Arcisstraße 12 hatte, und direkt daneben, in der einstigen Arcisstraße 14, das Wohnhaus von Elisabeth Heims und Alexander Dünkelsbühler.
Elisabeth Heims kam am 25. Juli 1895 in Berlin zur Welt. Sie besuchte nach dem Lyzeum eine Handelsschule. 1905 erklärte die Familie ihren Austritt aus der jüdischen Gemeinde und konvertierte zum evangelischen Glauben. Vermutlich 1923 lernte Elisabeth Heims den am 6. Mai 1875 in Nürnberg geborenen Alexander Dünkelsbühler kennen. Er war 1893 zum Jurastudium nach München gekommen. Im Jahr 1900 war er aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und blieb konfessionslos. Er arbeitete als Wirtschaftsanwalt in München mit einer eigenen Kanzlei am Maximiliansplatz. Dem verheirateten Alexander Dünkelsbühler blieb eine Scheidung verwehrt. Entgegen den herrschenden Konventionen entschloss sich das Paar, trotzdem zusammenzuleben. Im Dezember 1925 fanden sie beide in der damaligen Arcisstraße 14 geeignete Wohn- und Kanzleiräume. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten veränderte das Leben des Paares grundlegend, beide wurden als Juden verfolgt. Nach dem Zwangsverkauf des Palais Pringsheim und ihres Wohnhauses verlegten sie Wohnung und Kanzlei in die Akademiestraße 5. Als ehemaliger Frontkämpfer behielt Alexander Dünkelsbühler zwar seine Zulassung als Anwalt, doch Boykott und Diskriminierung zermürbten ihn. Am 24. September 1935 ver-übte er Suizid. Elisabeth Heims schloss sich im August 1938 den Quäkern an. Ab November 1938 wohnte sie in der Bauerstraße 22, wo sie bis zur Auflösung durch die Gestapo im März 1941 ein kleines privates Altersheim führte. Ab Juli 1941 musste sie Zwangsarbeit in der Flachsröste Lohhof leisten. Sie kümmerte sich dort um die jüdischen Zwangsarbeiterinnen. Am 20. November 1941 wurde Elisabeth Heims nach Kaunas deportiert und dort fünf Tage später ermordet.
Die Veranstaltung ist aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen nicht öffentlich zugänglich.
Weitere Informationen finden sich unter www.erinnerungszeichen.de.
(Siehe auch unter Terminhinweise)