Münchner Gewerbetreibende, die sich für die Anschaffung eines lokal emissionsfrei betriebenen Pkw entscheiden und dafür ihr altes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor abmelden, erhalten dafür ab sofort Fördermittel aus dem Förderprogramm „München emobil“ des Referats für Gesundheit und Umwelt. Diese Tauschprämie gilt für die Anschaffung von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen und von Pkw mit Brennstoffzellenantrieb. Das hat die Vollversammlung des Stadtrats in ihrer heutigen Sitzung beschlossen.
„Auf das Auto als Verkehrsmittel werden wir auch in Zukunft nicht ganz verzichten können. Dies gilt insbesondere für den Dienstleistungs- und Gewerbesektor“, so Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Zur Erreichung unserer ehrgeizigen Klimaschutzziele ist es daher unverzichtbar, vor allem Verbrennungsmotoren mit hoher Laufleistung durch lokal emissionsfreie Antriebe zu ersetzen. Ich freue mich deshalb sehr, dass der Stadtrat meinem Vorschlag gefolgt ist, ab sofort für Münchner Gewerbetreibende die Anschaffung von Pkw mit E- oder Brennstoffzellenantrieb im Rahmen unserer Elektromobilitätsförderung finanziell zu bezuschussen. Wir haben die Förderung bewusst als Tauschprämie konzipiert. Nur wer seinen alten Verbrenner gegen ein modernes, lokal emissionsfreies Fahrzeug eintauscht, leistet damit einen dringend notwendigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luft in unserer Heimatstadt.“
Bislang war eine derartige Förderung durch die Landeshauptstadt München nicht möglich, da der Bund bereits entsprechende Förderprogramme anbietet. Mittlerweile aber ist das Verbot der doppelten Förderung weggefallen, das Referat für Gesundheit und Umwelt will daher mit seiner Tauschprämie zusätzlich einen eigenen Beitrag leisten. Förderfähig sind der Kauf und das Leasing von gewerblich genutzten Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t Gesamtmasse mit lokal emissionsfreiem Antrieb. Die Förderhöhe beträgt 1.500 Euro. Voraussetzungen für die Förderung sind ein Sitz des Gewerbes in München und die Abmeldung eines Pkw mit Verbrennungsmotor. Zusammen mit Abwrack- und Ökobonus sowie dem staatlich gewährten Umweltbonus ist damit eine Gesamtförderung von bis zu 5.000 Euro möglich.
Bisher förderte das Referat für Gesundheit und Umwelt für Gewerbetreibende auch die Anschaffung von elektrisch betriebenen Pedelecs. Da jedoch die Absatzzahlen für E-Pedelecs in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind, beendet das Referat mit Einführung der angepassten Richtlinie die Förderung für diese Fahrzeuggruppe. Der Grund: Eine Förderung durch die Landeshauptstadt München würde kaum mehr Investitionsanreize, sondern primär Mitnahmeeffekte auslösen.
Mit ihrem Programm „München emobil“ fördert die Landeshauptstadt München seit 2016 wie keine andere deutsche Kommune den Umstieg ihrer Bürgerinnen und Bürger auf lokal emissionsfreie Antriebe. Aktuell hat die Landeshauptstadt München mit diesem Förderprogramm die Anschaffung von 2.237 Pedelecs und 3.023 Lastenpedelecs, außerdem von 2.215 E-Rollern und E-Leichtfahrzeugen sowie 581 Ladeeinrichtungen finanziell unterstützt.
Bereits im Mai 2015 hatte der Stadtrat das „Integrierte Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München“, kurz IHFEM, beschlossen, das aktuell bis Ende 2020 fortgeschrieben wurde. Mit 65 Millionen Euro ausgestattet, stellt es das größte Handlungsprogramm seiner Art in Deutschland dar.