Zukunft der drei Galeria Karstadt Kaufhof- Häuser in München
Anfrage Stadträte Manuel Pretzl und Alexander Reissl (CSU-Fraktion) vom 7.7.2020
Antwort Oberbürgermeister Dieter Reiter:
Ich nehme Bezug auf Ihre Anfrage vom 7.7.2020, in welcher Sie sich nach Gesprächen mit dem Generalbevollmächtigten des Unternehmens Galeria Karstadt Kaufhof erkundigen, nachdem vor drei Wochen das Warenhaus- unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof angekündigt hat, in München drei Warenhäuser zu schließen, Kaufhof am Stachus, Karstadt am Nordbad und Karstadt im Olympia Einkaufszentrum.
Zu den im Einzelnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Hat das Gespräch zwischen Oberbürgermeister und dem Generalbevollmächtigten stattgefunden?
Frage 2:
Welches Ergebnis hat dieses Gespräch?
Frage 3:
Hat das Mietangebot des Hauptvermieters der Filiale Stachus in dem Gespräch eine Rolle gespielt? Falls ja, mit welchem Ergebnis?
Frage 4:
Ist bekannt, ob die Eigentümer der beiden anderen Immobilien Angebote vorgelegt haben?
Antworten zu Fragen 1-4:
In den letzten Wochen habe ich mit verschiedenen Immobilieneigentümern von Galeria Karstadt Kaufhof Filialen in München, bei denen die Schließung der Häuser noch nicht final feststand, Gespräche geführt. Während für das Haus an der Münchner Freiheit schnell klar war, dass eine Rettung des Standortes möglich ist, war dies für den Standort am Stachus trotz intensiver Bemühungen leider nicht verhandelbar.
Vor allem am Standort Stachus stand ich seit Wochen in engem Kontakt mit den verschiedenen Beteiligten, um eine Schließung der Filiale doch noch abzuwenden, zuletzt am 21.7.2020. Ich habe in diversen Treffen undTelefonaten mit Herrn Zechbauer, dem Hauptvermieter der Immobilie am Stachus, Herrn Benko, als Vertreter des Signa Konzerns und Eigentümer der Galeria Karstadt Kaufhof Gruppe, dem Generalbevollmächtigten/den Insolvenzverwaltern und mit Vertretern des Gesamtbetriebsrats von Galeria Karstadt Kaufhof versucht, eine Kompromisslösung zu finden.
Immer wieder wurden die verschiedenen Positionen ausgetauscht und über Mietnachlässe und Laufzeiten diskutiert. Für die Flächen, die im Eigentum der Stadtwerke sind und über eine dritte Firma an Herrn Zechbauer und über diesen an Galeria Karstadt Kaufhof vermietet werden, habe ich zugesagt, mich für eine nennenswerte Mietreduzierung bis hin zu einem vollständigen Mietverzicht einzusetzen.
Keine Einigung konnte bis zum Schluss über die Laufzeit erzielt werden: Während Galeria Karstadt Kaufhof auf einen Weiterbetrieb für mindestens 4 Jahre bestand, war der Immobilieneigentümer und Hauptvermieter maximal bereit, einer Verlängerung um 1,5 Jahre, jeweils unter deutlich veränderten Mietkonditionen, zuzustimmen. Den von mir daraufhin eingebrachten Kompromissvorschlag-Verlängerung der Laufzeit um 2,5 Jahre – hätte zwar der Immobilieneigentümer, Herr Zechbauer akzeptiert, dieser wurde aber von Herrn Benko für Galeria Karstadt Kaufhof, mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Zwänge, abgelehnt.
Damit kann nach heutigem Stand die Schließung der Filiale am Stachus wohl leider nicht verhindert werden.
Leider muss ich feststellen, dass das Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den wirtschaftlichen Überlegungen der betreffenden Unternehmer am Ende keine Rolle gespielt hat. Das ist bitter für die Beschäftigten, die nun vor der Kündigung oder dem Wechsel in eine Transfergesellschaft stehen.