Temporäre Installation „Bridge Sprout“ an der Isar Archiv
-
Rathaus Umschau 144 / 2020, veröffentlicht am 31.07.2020
Mit dem Projekt „Bridge Sprout“, auf deutsch „Brücken Spross“, hat das japanische Architekturbüro Atelier Bow-Wow für die Münchnerinnen und Münchner und ihren Fluss eine Installation entwickelt, um eine neue Erfahrung aus ungewohnter Perspektive im öffentlichen Raum zu ermöglichen. Bis Ende nächsten Jahres ragt gegenüber der Schwindinsel ein hölzerner Brückenkopf Richtung Schwindinsel über die kleine Isar, der jäh mittig über der Isar abbricht. Als gedankliche Linie wird die Verbindung zur Seite der Schwindinsel fortgeführt und dort vollendet in Form einer Holzplattform, die sich behutsam in das Naturschutzgebiet der Schwindinsel einfügt.
Die temporäre und begehbare Installation orientiert sich in ihrer Anmutung und Materialität an traditionellen Holzbrücken in den Alpen und macht den Luftraum zwischen Westufer und Schwindinsel völlig neu erfahrbar. Dabei bezieht sie sich auch auf die Tradition der Flößerei in München und die alte Symbiose zwischen dem Fluss Isar und dem Material Holz.
Das Projekt versteht sich auch im japanischen Sinne als eine Verbeugung vor der Natur. Der Natur der Schwindinsel wird respektvoll begegnet, mithilfe einer künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum, die den Inselcharakter betont, aber nicht antastet.
Atelier Bow-Wow ist eines der renommiertesten Architekturbüros Japans, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur arbeiten. Das Team aus Yoshiharu Tsukamoto und Momoyo Kaijima lebt und arbeitet in Tokio. Das Kunstprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hannes Rössler entwickelt.
„Bridge Sprout“ von Atelier Bow-Wow wird realisiert im Rahmen der Kunst im öffentlichen Raum, ein Programm der Landeshauptstadt München. Informationen unter www.publicartmunich.de.