„Rent a Weihnachtsbaum“ – Projekte zum mehrmaligen Aufstellen von Weihnachtsbäumen unterstützen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anne Hübner, Hans Dieter Kaplan, Christian Müller, Klaus Peter Rupp und Christian Vorländer (SPD-Fraktion) vom 12.2.2020
Antwort Kommunalreferentin Kristina Frank:
Mit Ihrem Antrag fordern Sie die Landeshauptstadt München, Kommunalreferat, auf, zu überprüfen, inwieweit Flächen im Stadtgebiet bzw. Areale in der Verantwortung von städtischen Eigenbetrieben und Beteiligungsgesellschaften für die (solitäre) Anpflanzung von ausgewachsenen Weihnachtsbäumen des Projektes „Nachhaltiger Weihnachtsbaum“ der Baumschule „Schwanenland“ oder auch anderer einschlägiger Projekte geeignet sind.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt erlaube ich mir, Ihren Antrag als Brief zu beantworten.
Zu Ihrem Antrag vom 12.2.2020 teile ich Ihnen Folgendes mit:
Sowohl die städtische Forstverwaltung (FV) als auch die Stadtgüter München sowie das Baureferat, Abteilung Gartenbau, sehen keine Verwendungsmöglichkeit der ausgewachsenen Weihnachtsbäume. Die für das Projekt „Nachhaltiger Weihnachtsbaum“ der Baumschule „Schwanenland“ verwendete Baumart ist eine sogenannte Nordmanntanne. Diese Baumart zählt nicht zu den heimischen Baumarten und weist keine ZüF-Zertifizierung (Zertifizierungsring für überprüfbare forstliche Herkunft) auf.
Somit dürfen diese Bäume nicht in die Wälder der FV eingebracht werden, da andernfalls der Verlust der Naturlandzertifizierung droht. Zudem sind Nordmanntannen nicht geeignet für Gebiete mit hoher Luftbelastung und zeigen eine hohe Empfindlichkeit gegen zu große Lufttrockenheit und Hitze. Des Weiteren können Sie den heimischen Insekten- und Vogelarten nicht den natürlichen Lebensraum und das erforderliche Nahrungsangebot bieten wie einheimische Gehölze.
Außerdem ist die Verpflanzung großer Bäume, wie beispielsweise ausgewachsener Weihnachtsbäume, stark risikobehaftet. Bäume, die über mehrere Jahre hinweg in einem Topf aufgezogen wurden, können sich nicht mehr gut an natürliche Bodenverhältnisse anpassen und bilden in der Regel nur ein sehr schwaches Wurzelsystem aus. Dadurch besteht eine erhöhte Gefahr von Windwurf, Trockenschäden und Insektenbefall.Flächen im Stadtgebiet bzw. Areale in der Verantwortung von städtischen Eigenbetrieben und Beteiligungsgesellschaften sind somit nicht geeignet für die (solitäre) Anpflanzung von ausgewachsenen Weihnachtsbäumen des Projektes „Nachhaltiger Weihnachtsbaum“ der Baumschule „Schwanenland“ oder anderer einschlägiger Projekte ähnlicher Gestaltung.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.