Die Landeshauptstadt München wurde am Donnerstag mit dem „portfolio institutionell Award 2020“ ausgezeichnet. Sebastian Dusch, Stadtdirektor der Münchner Stadtkämmerei, nahm stellvertretend für Stadtkämmerer Christoph Frey in Berlin den Preis in der neu geschaffenen Kategorie „Bester kommunaler Investor“ entgegen. Mit diesem Award prämiert das zum Frankfurter Portfolio-Verlag zählende Fachmagazin „portfolio institutionell“ Investoren, die mit besonderen Ansätzen in der Kapitalanlage aus der Masse hervorstechen. Die Auswahl der Preisträger in den 14 Kategorien übernimmt eine Expertenjury.
Stadtkämmerer Christoph Frey: „Wir freuen uns sehr, in der neu geschaffenen Kategorie als erste Kommune mit diesem Award ausgezeichnet worden zu sein. Wir haben ein internes Team aus Spezialistinnen und Spezialisten mit unserem Vermögensmanagement betraut, das vorhandenes Fach-Know-how mit aktiver Marktbeobachtung und entsprechender Strategieentwicklung kombiniert. So haben wir das goldene Dreieck der Geldanlage mit den klassischen Anlagekriterien Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit um das Kriterium der Nachhaltigkeit zu einem goldenen Viereck erweitert.“
Neben Nachhaltigkeit wurden herausragende fachliche Kompetenz und technische Qualität gewürdigt
Münchens Portfoliomanagement überzeugte die Expertenjury insbesondere durch die Nachhaltigkeit in der Anlagestrategie für alle Kommunal- und Stiftungsfonds, die hohe Fachexpertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das interne Risikocontrolling mit einem eigenen Kontrahentenlimitsystem. Darüber hinaus überzeugten die im Einsatz befindlichen technischen Lösungen zum Bestands- und Risikomanagement der Finanzanlagen sowie ein professionelles Marktinformationssystem. Positiv bewertet wurden ebenfalls die vergleichsweise niedrigen Gesamtkostenquoten für das externe Portfoliomanagement.
Nachhaltige Anlagestrategie der Landeshauptstadt München
Die Landeshauptstadt München verfügte zum Jahresabschluss 2019 über ein Finanzanlagenportfolio mit einem Buchwert von rund 2,2 Milliarden Euro. Rund 76 Prozent davon werden von der Stadtkämmerei München in Eigenanlage (Termingelder und festverzinsliche Wertpapiere) investiert, 23 Prozent werden durch externe Fondmanager in Spezial- und Publikums- fonds verwaltet. Es handelt sich um finanzielle Mittel aus Pensionsrückstellungen und sonstigen Rücklagen, Treuhandvermögen und Stiftungen. Bedingt durch ein ambitioniertes Investitionsprogramm mit Schwerpunkten im Bildungs- und Wohnungsbaubereich sowie den Haushaltsbelastungen durch die Corona-Pandemie wird mit einem deutlichen Abschmelzen dieses Portfolios gerechnet.
Generell steht gemäß den kommunalen Anlagegrundsätzen die Sicherheit der angelegten Mittel an erster Stelle. Sie sollen zwar einen angemessenen Ertrag erbringen, jedoch existieren keine konkreten Performancevorgaben als Zielgröße. In den Spezialfonds sind Benchmarks gesetzt, an denen die Fondsmanager gemessen werden. In den letzten Jahren wurde diese Anlagestrategie um den Punkt Nachhaltigkeit erweitert. Die Landeshauptstadt München hat bereits im Jahr 2007 den Grundstein für die Ausrichtung des Vermögensmanagements nach ethischen und ökologischen Kriterien gelegt und war damit Vorreiter in Deutschland. Im Jahr 2008 wurde ein Kommunalfonds mit nachhaltigen Kriterien aufgelegt. Seit 2019 sind in allen städtischen Kommunalfonds, bei denen die Landeshauptstadt München alleinige Eignerin ist, Nachhaltigkeitskomponenten integriert.