Die im März bereits begonnene und durch die Corona-Maßnahmen unterbrochene Retrospektive mit Filmen des Hollywood-Regisseurs King Vidor kann fortgesetzt werden. Mit der Eröffnung der neuen Spielzeit des Filmmuseums am Donnerstag, 10. September, beginnt das Programm mit zehn seiner Stummfilme, die alle live im Kino von bewährten Musikerinnen und Musikern begleitet werden. Alle Filme laufen in der englischen Originalfassung, sechs Filme der Reihe können jetzt mit deutschen Untertiteln angeboten werden.
King Vidor (1894 bis 1982) war der amerikanische Regisseur mit der längsten Regiekarriere, die sich von 1913 bis 1980 erstreckte. Er inszenierte quer durch fast alle Genres, drehte Western, Melodramen, Komödien und Historienfilme. Viele seiner Werke haben einen melodramatischen Unterton; typisch für Vidor sind sensible Beschreibungen des Seelenzustands seiner Figuren sowie starke Stimmungsumschwünge innerhalb der Filmhandlung – wie in seinem berühmten Kriegsepos „The Big Parade“, das als Komödie beginnt. Vidors Stummfilm „The Crowd“ über einen Mann der Masse in New York, ein Abgesang auf den amerikanischen Traum, gilt als ein Meisterwerk des späten Stummfilms. Als sein Tonfilmdebüt wählte er mit „Hallelujah“einen Stoff, der ausschließlich mit Afroamerikanern besetzt war und der zahlreiche innovative Möglichkeiten, die der Ton bei der Dramaturgie eröffnete, auslotete.
King Vidor wurden bereits 1966 im Filmmuseum unter seinem Gründungsdirektor Rudolph Joseph eine Retrospektive und eine Ausstellung gewidmet, zu der der Regisseur sogar eigens anreiste. Die jetzige Retrospektive findet in Kooperation mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin statt. Der fest gebundene Katalog der Berlinale zu King Vidor ist an der Kinokasse erhältlich.
Informationen zu den einzelnen Filmen und einen einführenden Essay von Winfried Günther finden sich im Programmheft 38 vom Frühjahr 2020, das im Filmmuseum ausliegt und auf der Website abrufbar ist. Die aktuell gültigen Termine – auch zu Filmmuseum München Online – werden auf einem Extrablatt gedruckt und ausgelegt. Sie stehen bereits auf der Website unter www.muenchner-stadtmuseum.de/sammlungen/filmmuseum im Veranstaltungskalender.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. 2 Euro Aufschlag bei Live-Musik und Überlänge. Eine Kartenreservierung ist nicht möglich. Die Kasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Bis zu zehn Tage im voraus können Karten an der Abendkasse erworben werden.
Es gelten die veränderten Bedingungen und Verhaltensregeln für den Kinobesuch in Zusammenhang der Corona-Pandemie, mehr Infos dazu ebenfalls unter www.muenchner-stadtmuseum.de/sammlungen/filmmuseum.