Street Art in München – was hat sich getan?
Anfrage Stadtrat Manuel Pretzl (CSU-Fraktion) vom 13.11.2019
Antwort Kulturreferent Anton Biebl:
In Ihrer Anfrage nehmen Sie Bezug auf die in der Vollversammlung vom 24.10.2018 vom Stadtrat mit überwältigender Mehrheit beschlossenen Förderung von Street Art und Graffiti (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 12967). Mit Änderungsantrag der CSU für den Kulturausschuss vom 11.10.2018 wurde der Beschluss auch auf die städtischen Töchter ausgeweitet, die beauftragt wurden, in ihrem Immobilienstand geeignete Flächen für Graffiti und Street Art zu identifizieren und an das Kulturreferat zu melden.
Ihre Anfrage vom 13.11.2019 beantworte ich wie folgt:
Frage:
Inwieweit hat die Verwaltung den Stadtratsbeschluss, Flächen für Street Art zur Verfügung zu stellen, umgesetzt?
Antwort:
Wie in der Beschlussvorlage „Förderung von Street Art und Graffiti in München“ des Kulturausschusses am 11.10.2018 dargestellt, konnten seit 2016 „mehrere Flächen städtischer Referate (Kommunal- und Baureferat, Referat für Bildung und Sport), städtischer Beteiligungsgesellschaften (Stadtwerke München) sowie junger Wohnungsgesellschaften (Wogeno) für freie Street Art- und Graffiti-Projekte zur Verfügung gestellt“ bzw. akquiriert werden. Das Kulturreferat unterstützte Künstlerinnen und Künstler überdies bei der Recherche von Ansprechpersonen, Gestattungsverfahren und öffentlich-rechtlichen Genehmigungen wie z.B. denkmalschutzrechtlichen Erlaubnissen. Daneben gibt es immer wieder Gestattungsanfragen, die aus unterschiedlichen Gründen zu keinem Erfolg führen.
Auch in 2019 entstanden mit Unterstützung und Begleitung durch das Kulturreferat stadtweit freie Street Art- und Graffitiprojekte: z.B. an Hausfassaden der GWG, an Schulmauern und Aktionsflächen oder Unterführungen in Schwabing, Neuhausen und Pasing. Prominente Flächen waren z.B. die Zschokkestraße 36 (Zwischennutzung Z Common Ground), der Bauzaun um die Glyptothek oder die zur Landschaftsstraße gelegene Schallschutzwand um den Marienhof, die 2020 anlässlich der EURO UEFA in Kooperation mit dem RBS/Schule der Phantasie von Jugendlichen aus Übergangsklassen unter Leitung eines erfahrenen Münchner Urban Art-Künstlers gestaltet wird.Die Akquise der genannten Fassaden erfolgte meist auf Initiative des Kulturreferats oder der Künstlerinnen und Künstler.
Die direkte Resonanz auf den Stadtratsbeschluss war bislang verhalten. Es gab eine konkrete Absage, da der betreffende Betrieb über „keine geeigneten Flächen für Graffiti und Street Art, die er dem Kulturreferat zur Verfügung stellen könnte“, verfügt.
Daher hat sich das Kulturreferat zu einer systematischen Abfrage verfügbarer Flächen bei städtischen Referaten und Töchtern entschlossen. Die Aussendung ist erfolgt, mit einem ersten Ergebnis aus den Rückläufen ist bis Ende Dezember 2019 zu rechnen.