Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht dem Witwer von Nükhet Kivran sein Beileid aus: „Mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass Ihre Frau verstorben ist. Zu diesem schmerzlichen Verlust spreche ich Ihnen und allen Angehörigen im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und vor allem persönlich mein Mitgefühl aus. Nükhet Kivran kam als Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland. Die SPD-Politikerin war von 2011 bis 2017 Vorsitzende des Migrationsbeirates München und saß von 2014 bis 2020 im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach. Bei ihren Themen rund um den Migrationsbeirat waren ihr vor allem die Unterstützung aller in München lebenden Migrantinnen und Migranten wichtig – egal in welcher Notlage sie sich auch befanden. Ob wohnungssuchend, ob rechtliche Pro- bleme oder Schwierigkeiten mit dem Aufenthaltsstatus – Frau Kivran hatte für alle Bürgerinnen und Bürger, egal welcher Herkunft, stets ein offenes Ohr und eine helfende Hand. Nach dem Attentat am Olympia-Einkaufszentrum hat sie sich persönlich mit großem Einsatz um die Opferfamilien gekümmert. Bis zum Schluss kämpfte sie unermüdlich gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus. Das Thema FGM – Genitale Beschneidung junger Mädchen und Frauen – sowie die Rechte von Frauen im Allgemeinen waren ihr immer ein großes Anliegen. Sie setzte sich außerdem für das kommunale Wahlrecht für Migrantinnen und Migranten ein – dieses große politische Ziel wird nun leider nicht mehr von ihr selbst vollendet werden können.
2018 wurde Frau Kivran für ihr Engagement mit der Medaille ‚München leuchtet – den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Bronze ausgezeichnet.
Ich wünsche Ihnen für die kommenden schweren Wochen viel Kraft und für die Zukunft Trost in dem Wissen, dass die Verdienste Ihrer Frau um die Integration nicht vergessen werden. Die Landeshauptstadt München wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.“