Oberbürgermeister Dieter Reiter richtet sich zur Woche des Bürgerlichen Engagements in Pandemie-Zeiten an die Münchnerinnen und Münchner: „Es freut mich, dass die bundesweite Woche des Bürgerschaftlichen Engagements – wenn auch unter Einschränkungen – stattfinden kann.
Sie macht sichtbar, was vor Ort in den Kommunen aus der Zivilgesellschaft heraus alles entsteht und geleistet wird und wie vielfältig Menschen sich einbringen. Ohne das Engagement so zahlreicher Mitbürgerinnen und Mitbürger wäre auch München nicht die lebenswerte Stadt, die sie ist. Vielerorts wird aktuell wieder an die große Hilfsbereitschaft so vieler Münchnerinnen und Münchner für die geflüchteten Menschen erinnert, die 2015 in unsere Stadt kamen. Da ist das Engagement unserer Stadtgesellschaft einmal buchstäblich weltberühmt geworden.
Auch in der akuten Corona-Krise haben wir wieder gesehen, wie groß die Bereitschaft der Menschen ist, sich in schwierigen Zeiten gegenseitig zu unterstützen. Tausende Münchnerinnen und Münchner haben sich bei den Freiwilligenagenturen und der städtischen Hotline gemeldet, weil sie einfach nur helfen wollten. Tausende haben sich spontan untereinander vernetzt und in ihren Nachbarschaften Hilfe organisiert.
Das hat uns in der Krise extrem geholfen und mich als Oberbürgermeister mit Freude und Dankbarkeit erfüllt.
Die Freiwilligen in den Sanitätsdiensten und im Katastrophenschutz waren und sind in der Pandemie besonders gefordert: Sie haben wieder einmal gezeigt, dass es ohne sie nicht geht. Ihnen danke ich für ihre Kraft und ihren langfristigen Einsatz. Manche Engagements haben es derzeit dagegen in anderer Hinsicht schwer. Sie können nur eingeschränkt oder schlimmstenfalls gar nicht stattfinden.
Mir sind die Zumutungen bewusst, die viele Engagierte zum Beispiel im Sport, in der Kultur, aber auch im Sozialen und im Bildungsbereich, in den letzten Monaten aushalten mussten und zum Teil noch müssen: Sorge um die Schwächeren, fehlender Kontakt und fehlende Spontanität mit der Gruppe und nur begrenzte Möglichkeiten, sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken.
Auch denen, deren Engagement im Moment ruhen muss, möchte ich danken: Für ihr Verständnis und ihre Geduld. Hoffentlich finden sie vorübergehend andere Wege, den Zusammenhalt, die Freude und den gerade jetzt so notwendigen Austausch herzustellen, den ihre Unterstützung zu anderen Zeiten mit sich bringt. Wir wissen ja: Engagement macht erfinderisch! Die städtischen Empfänge, die wir regelmäßig zu Ehren von ihnen veranstalten, müssen dieses Jahr leider ausfallen. Umso mehr freut es mich, dass die Möglichkeit, ‚München dankt!‘ und die ‚Bayerische Ehrenamtskarte‘ zu beantragen, ab sofort wieder freigeschaltet ist. Und die Vermittlung in neue Engagements läuft auch schon wieder auf fast vollen Touren. So haben alle wieder die Möglichkeit, ‚ihr‘ Engagement zu finden. Denn es gilt weiterhin: Nur solidarisch kommen wir gut durch diese herausfordernde Zeit“.