Auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz sind ab Donnerstag, 17. September, zwei neue Motive des Fotografen Markus Burke zu sehen. Mit „Billboards“ hinterfragt der Künstler die Mechanismen der Werbeindustrie, indem er sich deren Arbeitsweise und digitalen Manipulationen bedient. Reklametafeln sind, ähnlich wie Leuchtreklamen, Bilder, die in der kollektiven Vorstellungswelt auf Abruf liegen, wenn es um großstädtische Stadt- landschaften, um Metropolität geht. Burke entfernt durch Retusche die Stützstruktur der Werbeflächen und nimmt ihnen so die Verankerung an ihren Ort und Zweck. Markenlogos werden so wie bei dem Motiv „99 Cents Only“ zu unbekannten Flugobjekten, die mal wie bedrohliche Drohnen, mal wie absurd anmutende Luftschiffe über der Landschaft schweben. Anstatt weiterhin alltägliche Erscheinungen von Werbebotschaften in einer konsumorientierten Welt zu verkörpern, werden sie zu Fremdkörpern, die sich den öffentlichen Raum zu Eigen machen. Burke stellt dabei auch in einer Zeit, in der Drohnen immer mehr den Luftraum erobern, Fragen: „Wem gehört der öffentliche Raum und wie kann man oder soll man ihn vor Propaganda, Manipulation und privaten Interessen schützen?“ Die Motive „Billboards“ sind bis Ende November zu sehen. Die Kunst-Insel am Lenbachplatz wird im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum – einem Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München – bespielt und kuratiert. Infos unter www.publicartmunich.de.
Markus Burke arbeitet seit 2007 international als freischaffender Fotograf mit Schwerpunkt „narrative Portrait- und Objektfotografie“. Er lebt in München. Mehr Infos unter www.markusburke.de.