In der Parkstadt Schwabing leben zirka 2.300 Menschen, 12.000 arbeiten dort. Die hohe Nutzungsdichte und -mischung hat in den letzten Jahren zu einem hohen Verkehrsaufkommen in den Wohnstraßen und erheblichen Überlastungen des Parkraums im öffentlichen Straßenraum geführt. Um die Lage vor Ort zu verbessern, hat der Stadtrat jetzt ein Bündel an Maßnahmen beschlossen.
Zur Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner soll in einem einjährigen Verkehrsversuch die Herbert-Bayer-Straße für den Kfz-Verkehr durch provisorische Durchfahrtssperren unterbrochen werden. Sollte sich diese Maßnahme als positiv herausstellen, soll die Straße dauerhaft zum Fuß- und Radweg umgebaut werden. Ebenso soll nach der Evaluierung des Verkehrsversuchs die Platzumgestaltung im Kreuzungsbereich Lyonel-Feininger-Straße/Anni-Albers-Straße, die „Urbane Mitte“ der Parkstadt Schwabing, erneut verkehrlich untersucht werden.
Darüber hinaus untersucht das Kreisverwaltungsreferat (KVR) weitere Maßnahmen, die den fließenden und ruhenden Verkehr ordnen und die Verkehrssicherheit verbessern, wie die Umwandlung der Oskar-Schlemmer-Straße und der Mies-van-der-Rohe-Straße in Einbahnstraßen, Halteverbote, Liefer- und Ladezonen, zusätzliche Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger, zusätzliche Fahrradabstellplätze sowie die Einführung von Tempo 30 auf weiteren Straßen.
Die Parkstadt Schwabing soll zudem in das Parklizenzgebiet „Alte Heide“ integriert werden. Dabei ist eine Mischung aus gebührenpflichtigem Parken und Parken mit Parkdauerbegrenzung auf maximal zwei Stunden vorgesehen. Davon nicht betroffen sind die Straßen Anni-Albers-Straße (östlich der Lyonel-Feininger-Straße), Mies-van-der-Rohe-Straße, Walter-Gropius-Straße, Oskar-Schlemmer-Straße, Hannes-Meyer-Straße, Ludwig-Hilberseimer-Straße und Marcel-Breuer-Straße. Anwohnerinnen und Anwohner der Parkstadt Schwabing können für das Parklizenzgebiet „Alte Heide/Parkstadt Schwabing“ einen Bewohnerausweis beantragen. In der Parkstadt Schwabing ansässige Firmen, das KVR, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das Referat für Arbeit und Wirtschaft, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sowie der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann entwickeln gemeinsam ein betriebsübergreifendes Mobilitätskonzept, in das die Maßnahmen einfließen werden. Die Landeshauptstadt München wird sich an der Weiterentwicklung dieses Konzeptes und den dafür erforderlichen vertiefenden Untersuchungen zur Verbesserung der Situation für Unternehmen und Anwohnende mit bis zu 140.000 Euro beteiligen. Die Maßnahmen des Mobilitätskonzepts für die Parkstadt Schwabing sollen in die Projektskizze MoveRegioM („Mobilitätsverbund Region München“) integriert und zur Förderung beim Bundesministerium für Forschung und Bildung eingereicht werden. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Verbesserung der Mobilität in Stadt und Region durch eine stärkere Vernetzung bestehender Mobilitätsdienstleistungen mit dem ÖPNV sowie durch innovative Technologien und Dienste.