Für die Gemeinschaft IV – Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Antrag Stadtrat Manuel Pretzl (CSU-Fraktion) vom 29.7.2019
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teile ich Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag Folgendes mit:
An der Stelle möchte ich mich für die gewährten Fristverlängerungen bedanken, die aufgrund des erhöhten Arbeitsaufkommens der zuständigen Fachabteilung im Rahmen des Krisenmanagements während der Covid-19-Pandemie erforderlich waren.
Wie in den Zwischennachrichten der zuständigen Fachstelle vom 4.2.2020 und 9.7.2020 angeführt, kann ich auf die Beschlüsse „Innovative Konzepte in der offenen Altenarbeit“ (Vollversammlung vom 24.10.2018) und „Ausbau von Versorgungsangeboten und digitalen Angeboten für ältere Menschen“ (Vollversammlung vom 27.11.2019) verweisen, in denen bereits umfangreiche Maßnahmen beschlossen wurden, auch älteren Menschen mit geringem Einkommen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Zu Ihrem Antrag teile ich daneben Folgendes ergänzend mit:
Dem Sozialreferat ist es stets ein großes Anliegen, die vom Stadtrat beschlossenen Maßnahmen zum Wohl der Münchner Seniorinnen und Senioren umzusetzen. Hierzu sind auch umfassende Strukturen mit nachgefragten Angeboten von Kultur- und Freizeitangeboten geschaffen worden, die Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen kostenbefreit wahrnehmen.
Neben der Unterstützung beim Verbleib in der eigenen Häuslichkeit und zur Stärkung von Selbstständigkeit, psychischer und physischer Gesundheit, ist die Vermeidung von Vereinsamung und die Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auch mittels bürgerschaftlichem Engagement, erklärter Auftrag der Alten- und Service-Zentren (ASZ) und weiterer Projekte der offenen Altenarbeit.
Die Münchner Alten- und Service-Zentren bieten Seniorinnen und Senioren bereits ein umfangreiches Angebot kostengünstiger Veranstaltungen und Vermittlungen an, für Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen kostenbefreit. Auch die Münchner Bildungswerke halten die vom Stadtrat beschlossenen Kostenbefreiungen für ihre Veranstaltungen vor. Diese An-gebote werden in den jeweiligen Programmen, Internetauftritten sowie in den fachlichen Netzwerken multipliziert und beworben.
Im März 2019 hat die vom Sozialreferat geförderte Koordinierungsstelle für Freizeit und Kultur für ältere Menschen in München (KOM) der AWO ihre Tätigkeit aufgenommen. Ziel ist es, ältere Menschen anzusprechen und über einen barrierefreien Internetauftritt und geeignete Printmedien über die vielfältigen Angebote zu informieren. Die Einrichtungen der offenen Altenhilfe, weitere relevante soziale Einrichtungen und vom Kulturreferat geförderte Projekte können über die Internetseite der Koordinierungsstelle über ihre Veranstaltungen informieren. Schwerpunkt werden Angebote für Seniorinnen und Senioren sein, die auch Menschen mit geringem Einkommen nutzen können. Der internetgestützte Auftritt befindet sich im Aufbau und wird voraussichtlich bis Frühjahr 2021 in Betrieb gehen.
Gleichzeitig wird der vom Stadtrat beschlossene Ausbau digitaler Angebote vorangetrieben. Im Wintersemester 2020/21 wird das erweiterte Schulungsprogramm für Seniorinnen und Senioren sowie für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren durch die Münchner Volkshochschule angeboten. Somit wird auch hier der Zugang zu den Kultur- und Freizeitangeboten unterstützt.
Die aktuelle Covid-19-Pandemie hat starke Auswirkungen auf die vulnerable Gruppe der Seniorinnen und Senioren. Insofern haben hier Veranstaltungen ein besonderes Augenmerk gewonnen. Wie in dem Beschluss des Sozialausschusses vom 9.7.2020 (Weiterentwicklung der Alten- und Service-Zentren während der Corona-Pandemie, Sitzungsvorlage Nr. 20-26/ V00664) dargelegt, hielten die ASZ während der Pandemiephase konsequent alle wesentlichen Angebote vor. Kurse und Gruppen sowie Veranstaltungen mussten zwar hinsichtlich der persönlichen Präsenz abgesagt werden, wurden aber, wo immer möglich, in Alternativprogramme überführt. Mit den Lockerungen der Auflagen werden seit Juni/Juli unter Beachtung der aufwendigen Schutzmaßnahmen wieder Kurse und Veranstaltungen angeboten. Hier ist es erklärtes Ziel, den Besucherinnen und Besucher nach der Zeit der Isolation Kontakt und Freizeit im Rahmen der gebotenen Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt ist mit den Einrichtungen der offenen Altenhilfe traditionell in Kontakt und präsent. Es ist angedacht, die internetgestützte Information über die vielfältigen Angebote der ASZ auch über den Internetauftritt des Seniorenbeirats zu platzieren, um die Öffentlichkeitsarbeit für die relevanten Angebote und Zielgruppen weiterauszubauen. Hier ist beispielsweise an eine direkte Verlinkung zu den Alten- und Service-Zentren zu denken oder an die Einstellung der digitalen Programme dieser Einrichtungen. Auch können geeignete Veranstaltungen auf der Seite des Seniorenbeirats gemeinsam beworben werden. Die zuständige Fachabteilung Altenhilfe und Pflege, Amt für Soziale Sicherung, ist diesbezüglich mit dem Seniorenbeirat im Kontakt.
Gerade in der Krise bewähren sich erfolgreiche Strukturen und Kontakte zum Wohl der Münchner Seniorinnen und Senioren. Von den beteiligten Abteilungen und Kooperationspartnerinnen und -partner ist hier viel Engagement gefordert, gerade unter diesen erschwerten aktuellen Bedingungen.
Ich danke Ihnen daher für Ihr Interesse und für Ihre Unterstützung.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.