Ist die Versorgung mit Lehrpersonal im Realschulbereich gesichert?
Anfrage Stadträte Fabian Ewald und Jens Luther (CSU-Fraktion) vom 5.8.2020
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Auf Ihre Anfrage vom 5.8.2020 nehme ich Bezug.
Sie haben Ihrer Anfrage folgenden Text vorausgeschickt:
„Das alte Schuljahr ist vorbei und die Planungen für September laufen an allen Schulen Münchens auf Hochtouren. Hierbei ist die Personalversorgung an den Schulen die wichtigste Frage. Ungefähr 120 städtische Kolleginnen und Kollegen baten um die Freigabe um einen Dienstherrenwechsel zum Freistaat Bayern zu vollziehen. Dies wurden in den meisten Fällen durch das RBS versagt. Nun beantragten eine Vielzahl der Lehrerinnen und Lehrer – nach einem Stellenangebot des Freistaats – die Entlassung aus dem Städtischen Dienst.“
Zu den von Ihnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Wie hoch ist die Zahl an Lehrerinnen und Lehrer, die den Dienstherren zum Freistaat gewechselt haben?
Antwort:
Ein Wechsel im Wege der Versetzung hat im Bereich der städtischen Realschulen und Schulen besonderer Art nicht stattgefunden. 46 Lehrkräfte haben ihre Entlassung zum Schuljahresende 2019/2020 beantragt. Das Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat aktuell in 33 Fällen über die geplante Einstellung einer ehemals städtischen Lehrkraft informiert.
Frage 2:
Welche städtischen Schulen betrifft dies? Hierfür wünschen wir eine Aufstellung der Schulen aus dem Bereich A3 des RBS mit Unterscheidung zwischen Freigabe für einen Dienstherrenwechsel und Anträge auf Entlassung.
Antwort:
Dies stellt sich an den städtischen Realschulen und Schulen besonderer Art wie folgt dar:
Frage 3:
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um dem Abwandern von dringend benötigten Lehrerinnen und Lehrern entgegen zu wirken?
Antwort:
Folgendes wird bereits unternommen:
-Berücksichtigung der Umsetzungswünsche innerhalb der Landeshauptstadt München, wenn möglich
-Vergabe von Kontingentscheinen für Kinderbetreuungsplätze in städtischen Einrichtungen
-Gewährung von Fahrkostenzuschuss-Genehmigung von Anträgen auf Teilzeitbeschäftigung und Teilnahme an Arbeitszeitmodellen
-Veranstaltung von Seminarreihen für neu eingestellte Lehrkräfte; Herausgabe eines Gehefts für die Lehrkräfte zum „Münchner Weg“ -Angebote zu umfangreicher Mitgestaltung des kommunalen schulischen Systems
Frage 4:
Ist die Unterrichtsversorgung sowohl im Kernunterricht als auch im zusätzlichen Angebot an Schülerinnen und Schüler wie Arbeitsgemeinschaften usw. in Gefahr?
Antwort:
Nach aktuellem Stand sind 6 unbefristete Stellen und 36 Vertretungssituationen noch nicht besetzt. Der Fokus wird dabei auf den Pflichtunterricht und die Umsetzung der freiwilligen Leistungen wie BoB (hier im speziellen die Förderangebote), Skill und Ganztag gelegt. Ob tatsächlich alle Bedarfe fachgerecht abgedeckt werden können, ist erst ab Mitte September absehbar. Zusätzliche Angebote im Halbtag, wie z.B. Wahlunterrichte, AGs können voraussichtlich nicht verwirklicht werden.
Es gestaltet sich schwierig, qualifiziertes Personal für die Fächer Kunsterziehung, Ernährung und Gesundheit, Informationstechnologie, Schulpsychologie, Sport, Französisch sowie in den naturwissenschaftlichen Fächern zu finden. In den übrigen Fächern konnten meist geeignete Lehrkräfte gewonnen werden, wenn auch die aktuelle Stellenoffensive des Freistaates Bayern die Akquise für die Landeshauptstadt München erschwert.