Verleihung des Werner-Herzog-Filmpreises und Deutschlandpremiere Archiv
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Rathaus Umschau 196 / 2020, veröffentlicht am 13.10.2020
Am Freitag, 16. Oktober, 20 Uhr, verleiht Werner Herzog im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung des Münchner Filmmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, den 5. Werner-Herzog-Filmpreis an die Filmemacherin Natalija Yefimkina für ihren Dokumentarfilm „Garagenvolk“. Werner Herzog wird per Live-Videoschaltung aus den USA die Laudatio halten und auch für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
In ihrem Debütfilm „Garagenvolk“ taucht Regisseurin Natalija Yefimkina in die Welt einer morbiden Garagenanlage ein, sie erweist sich als Refugium der Männer in einem nordrussischen Bergarbeiterort. Yefimkina zeigt die Garage als alternativen Lebensraum, in dem die Männer Maschinen aus Schrott bauen, Wachteln züchten oder Heiligenfiguren schnitzen. Einer der Protagonisten gräbt sich – scheinbar ziellos – unterhalb seiner Garage mehrere Stockwerke in die Tiefe.
„Ich bin von Natalija Yevimkinas Film, von seiner tief humanistischen Weltsicht, sehr beeindruckt. Was sie gemacht hat, habe ich so noch nie gesehen. Ihr Film, in der äußersten Provinz Russlands gedreht, hat etwas Universelles, zutiefst Menschliches. Ich habe den Eindruck, in die Seele Russlands geschaut zu haben“, so Werner Herzog.
Natalija Yefimkina wurde in Kiew als Kind russisch-ukrainischer Eltern geboren und zog 1995 mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach mehreren kurzen dokumentarischen Arbeiten ist „Garagenvolk“ ihr erster langer Dokumentarfilm und ihr Debüt als Regisseurin. Der Film erhielt auf der Berlinale 2020 den Heiner Carow-Preis der DEFA-Stiftung.
Eine weitere Vorführung des Films wird am Sonntag, 18. Oktober, um 18 Uhr zu sehen sein.
Am Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr, hat außerdem Werner Herzogs neuester Dokumentarfilm „Fireball: Visitors from Darker Worlds “ im Filmmuseum seine Deutschlandpremiere mit anschießender Live-Schaltung zum Regisseur in die USA.
Werner Herzog setzt sich in seinem neuen Dokumentarfilm damit auseinander, wie Meteoriten und Kometen das Leben auf der Erde, aber auch ganz konkret unsere Mythen und Religionen beeinflusst haben. Nach „Encounters at the end of the world“ und „Into the Inferno“ arbeitete er dafür ein weiteres Mal mit dem britischen Cambridge-Professor Clive Oppenheimer, dessen Spezialgebiet die Vulkanologie ist, zusammen. Die Musik zum Film, der im Filmmuseum seine deutsche Premiere feiert, schrieb der Filmpreisträger 2019, Ernst Reijseger.
Karten für die Vorstellungen am Samstag und Sonntag sind nur an der Abendkasse erhältlich.
Der Eintritt kostet 5 Euro, 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Interviewanfragen für Werner Herzog (online) und für Natalia Yefimkina in München per E-Mail an claudia.engelhardt@muenchen.de. Fotos zu den Filmen werden auf Anfrage gerne zugemailt.
Informationen zur Werner Herzog Stiftung unter www.wernerherzog.org.