Das Sozialreferat des Stadtrats hat heute im Sozialausschuss einen „Leitfaden zur Erarbeitung einrichtungsspezifischer Konzepte zur Gewaltprävention in Einrichtungen der Langzeitpflege in München“ vorgestellt, mit dem ambulante Pflegedienste sowie teil- und vollstationäre Pflegeeinrichtungen sich künftig ein auf die Einrichtungen beziehungsweise den jeweiligen Dienst zugeschnittenes Konzept zur Gewaltprävention erarbeiten können.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Gewalt hat unterschiedliche Erscheinungsformen, auch in der täglichen pflegerischen Versorgung. Dazu gehört beispielsweise, den pflegebedürftigen Menschen grob oder zu fest anzufassen, ein Zimmer zu betreten ohne anzuklopfen, ihn gezielt zu vernachlässigen oder den Bewegungsradius einzuschränken.“ 2018 führte die Münchner Heimaufsicht/Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) mit externen Expertinnen und Experten zwei Fachtage für Mitarbeitende der stationären Einrichtungen durch. Ziel war, sich zum Thema Gewalt auszutauschen und hierfür zu sensibilisieren. Die Ergebnisse wurden anschlie-ßend in der Münchner Pflegekonferenz vorgestellt. Im November 2018 beschlossen die Mitglieder der Münchner Pflegekonferenz daraufhin, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die unter Federführung der Landeshauptstadt München, den nun vorliegenden Leitfaden erstellt hat.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Auch wenn die Münchner Pflegekonferenz sich immer wieder mit dem Thema Gewalt und Gewaltprävention befasst und sich dem Thema offensiv gestellt hat, ist mit diesem Leitfaden nochmals die Bedeutung einer würdevollen – und gewaltfreien – Pflege unterstrichen worden. Das Besondere ist, dass der Leitfaden aus der Praxis für die Praxis gemeinsam erarbeitet wurde.“
Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Abstimmung mit den Mitgliedern der Münchner Pflegekonferenz erstmals nicht persönlich, sondern digital. Im August 2020 ging der Leitfaden im Auftrag des Sozialreferates in Druck und wird an die Anbieterinnen und Arbeiter der Langzeitpflege in München versendet. Er steht nun auf der Seite des Sozialreferats unter www.muenchen.de/pflegekonferenz zur Verfügung.