Am 9. November gedenkt die Landeshauptstadt München alljährlich ihrer jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in der Pogromnacht 1938 und in den darauffolgenden Jahren entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Suizid getrieben oder ermordet wurden. In diesem Jahr stehen die jüdischen Patienten in Heil- und Pflegeanstalten und Behinderteneinrichtungen im Mittelpunkt des Gedenkens. Jüdische Anstaltspatienten waren doppelt gefährdet, als Jüdinnen und Juden und als Psychiatriepatienten. Am Montag, 9. November, erinnert ab 15 Uhr eine Online-Lesung an die Namen und Biographien der 191 jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten und Behinderteneinrichtungen untergebracht waren und am 20. September 1940 über die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Hartheim in Österreich deportiert und nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Die Lesung wird online auf www.muenchen.de/rathaus, unter www.gedenken9nov38.de/live und dem YouTube-Kanal des NS-Dokumentationszentrums München zu sehen sein unter www.youtube.com/nsdoku.
Weitere Informationen unter www.gedenken9nov38.de. Um 19 Uhr sprechen Oberbürgermeister Dieter Reiter und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ebenfalls in einem Online-Gedenkakt unter den genannten Adressen, Grußworte. Der Historiker Dr. Andreas Heusler und Professor Dr. Michael von Cranach, Psychiater und Mitglied der Gedenkinitiative für die Euthanasie-Opfer, halten Vorträge.
Achtung Redaktionen: Pressekontakt über die Pressestelle der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Richard Volkmann, Telefon 202400-116, E-Mail presse@ikg-m.de.
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