Barrierefreies Wohnen ist für viele Menschen, die von Mobilitäts- oder anderen Einschränkungen betroffen sind, von lebenswichtiger Bedeutung. Die Landeshauptstadt München und der Verein Stadtteilarbeit haben deshalb die Ausstellung „Barrierefreies Wohnen“ im Kompetenzzentrum am Messegelände, Konrad-Zuse-Platz 11, ins Leben gerufen. Dort können sich alle Betroffenen ab sofort umsehen und beraten lassen, welche Möglichkeiten es gibt, das eigene Heim barrierefrei umbauen zu lassen, um den Alltag zu erleichtern (Foto: Verein Stadtteilarbeit).
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Menschen mit gesundheitlichen oder altersbedingten Einschränkungen sollen möglichst lange im eigenen häuslichen Umfeld wohnen bleiben und ihren Alltag eigenständig bewältigen können. Die Ausstellung Barrierefreies Wohnen präsentiert hier anschaulich, welche Umbaumöglichkeiten oder einfache Hilfsmittel es gibt, um zum Beispiel Stufen zu überwinden oder Alltagstätigkeiten wie Duschen barrierefrei zu bewältigen. Damit schaffen wir in der Landeshauptstadt München ein weiteres inklusives Angebot, Betroffenen individuelle häusliche Lösungen zu demonstrieren, um ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.“
Mit zunehmenden Alter oder bei einer Behinderung wird Barrierefreies Wohnen zu einem zentralen Thema. Rund 17 Prozent der Münchner Stadtbevölkerung bzw. rund 270.000 Menschen sind älter als 64 Jahre, rund 171.500 Menschen leben mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 Prozent, rund 118.700 sogar mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent. Gerade vor dem Hintergrund der knappen Wohnraumsituation in München sind individuelle Lösungen bei zunehmender Mobilitäts- oder Sinneseinschränkung besonders gefragt. Wenn Wohnraum bedarfsgerecht umgebaut werden kann, bleibt ein aufwändiger Umzug in eine andere Wohnung erspart. Dafür ist das Kompetenzzentrum konzipiert worden. Interessierte können sich hier informieren und persönlich beraten lassen, welche Möglichkeiten im Einzelfall sinnvoll sind. Die Ausstellung hilft den Betroffenen dabei, verschiedene Modelle zu besichtigen und gegebenenfalls selbst auszuprobieren.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Ich freue mich sehr, dass wir die Ausstellung Barrierefreies Wohnen noch dieses Jahr eröffnen können. Es hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder bestätigt, dass Mobilität und damit ein selbstbestimmtes Leben ein wesentliches Merkmal für die Lebensqualität eines jeden Einzelnen darstellt. Umso wichtiger ist es, an dieser Stelle das Angebot für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen auszubauen und praktikable Lösungen für ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden anzubieten. Viele verschiedene Angebote hält das Kompetenzzentrum dafür unter einem Dach bereit, angefangen von der Beratung, über Therapiemöglichkeiten bis hin zur Ausstellung Barrierefreies Wohnen.“
Die Landeshauptstadt München hat für die Ausstellung Barrierefreies Wohnen im Kompetenzzentrum rund 370.000 Euro für Sachkosten zur Verfügung gestellt. Das komplette Kompetenzzentrum fördert die Stadt mit einem Betrag in Höhe von 1.086.000 Euro. Finanziell unterstützt wird die Ausstellung zudem vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales als auch vom Landkreis München. Betreut und geleitet wird das Zentrum vom Verein Stadtteilarbeit.
Saskia Adlon, Geschäftsführerin Stadtteilarbeit e.V.: „Dank der Förderung durch die Landeshauptstadt, den Landkreis und das bayerische Sozialministerium können wir den Bürger*Innen nun eine Ausstellung zum barrierefreien Wohnen dauerhaft, kostenfrei und Hersteller-unabhängig anbieten. Für ein selbstbestimmtes Leben, egal mit welcher Einschränkung konfrontiert, ist es wichtig, dass die Menschen gut informiert sind und damit in die Lage versetzt werden zu entscheiden, welche Anpassungsmaßnahmen in ihr Leben passen, und ihren Alltag erleichtern. Mit der Ausstellung bieten wir einem breiten Publikum Informationen und viele Praxisbeispiele zur Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. Unsere Erfahrung zeigt: Es geht nicht darum, alle technischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Es geht darum, für jeden Anfragenden durch eine engagierte, differenzierte Beratung die passgenaue Lösung gemeinsam zu erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Angebot einen weiteren Baustein zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft beitragen können.“ Die Ausstellung ist jeweils Montag und Freitag von 10 bis 14 Uhr, Mittwoch von 15 bis 19 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Wegen der Corona-Pandemie ist der Besuch derzeit nur mit Anmeldung möglich, telefonisch unter 357043-0 und per E-Mail an info@ komz-wohnen.de.
Weitere Informationen finden sich unter www.komz-wohnen.de. Achtung Redaktionen: Auch Medienvertreter*innen sind herzlich für eine Führung willkommen.