Ab 2023 soll im neuen Stadtteil Freiham der zehnte Münchner Gewerbehof entstehen. Das hat die Vollversammlung des Stadtrats beschlossen. Für mittelständische Gewerbetreibende und junge Unternehmen aus Produktion und Handwerk werden rund 14.500 Quadratmeter
Geschossfläche in gestapelter Bauweise geplant. Das Projekt ist Teil des städtischen Gewerbehofprogramms. Dessen Ziel ist es, ein flächendeckendes Netz von Gewerbehöfen im Stadtgebiet aufzubauen, um geeignete Flächen in verdichteten Stadtteilen für kleine und mittlere Betriebe zu schaffen.
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Ich freue mich, dass der Gewerbehof Freiham nun gebaut werden kann. Die Gewerbehöfe bieten Flächen für Branchen, die dringend flexible und bezahlbare Flächen suchen. Sie sichern damit den Fortbestand dieser Branchen in unserer Stadt und stellen gleichzeitig einen wichtigen Baustein in der Nahversorgung dar.“
Der nun beschlossene Gewerbehof Freiham entsteht an der Centa-Hafenbrädl-Straße. Das vorgesehene städtische Grundstück wird an die Münchner Gewerbehof Gesellschaft mbH (MGH) übertragen, die, wie auch beispielsweise bei den Gewerbehöfen Laim und Nord, den neuen Gewerbehof ausschreiben und ihn nach Fertigstellung betreiben wird.
Dem Beschluss voraus ging eine umfassende Strukturanalyse für den Standort am westlichen Rand des Gewerbegebietes Freiham-Süd. Ergebnis ist, dass der Gewerbehof Freiham das bestehende Netz sinnvoll und mit guter Vermietprognose ergänzt. Der Standort erfüllt zudem die Hauptanforderung von Gewerbehofmietern: Er hat eine gute Verkehrsanbindung an die B2, die A96 und den Autobahnring A99. Die S-Bahn Haltestelle Freiham liegt etwa 500 Meter nördlich an der Bodenseestraße und die geplante Verlängerung der U5 wird die Anbindung noch optimieren. Während der Stadtteil Freiham nördlich der Bodenseestraße Schritt für Schritt entsteht, wird der Gewerbestandort Freiham Süd, südlich der Bodenseestraße, bereits seit 2005 realisiert. So finden sich südlich des Grundstücks an der Centa-Hafenbrädl-Straße das Sondergebiet für Fachmarktnutzungen sowie klassisches Gewerbe. Im nördlichen Bereich befindet sich der rund zehn Hektar große Technologiepark Freiham, der schwerpunktmäßig Unternehmen aus Forschung und Life Science beherbergt.
Gewerbehofprogramm fördert den Münchner Mittelstand
Die Münchner Gewerbehöfe und das Gewerbehofprogramm sind ein erfolgreiches Beispiel der Mittelstandspolitik der Landeshauptstadt München. Vorteile ergeben sich nicht nur für kleine und mittlere Betriebe des Handwerks, der Industrie und des Großhandels, die mit steigenden Gewerbemieten und dichterer Wohnbebauung konfrontiert sind. Die Gewerbehöfe bieten zugleich Standorte für Gewerbe in dicht bebauten Quartieren und sichern wohnortnahe Versorgung und Arbeitsplätze, während bei ihrer Planung negative Auswirkungen wie Lärm und Stellplatzprobleme minimiert werden.
Der Stadtrat hat deshalb 2019 beschlossen, das Gewerbehofprogramm zu intensivieren und, wo immer sich die Chance bietet, verfügbare Flächen dahingehend zu prüfen.
Das Münchner Gewerbehofnetz umfasst mit dem neuen Standort im Westen insgesamt zehn über die Stadt verteilte Gewerbehöfe und das MTZ – Münchner Technologie Zentrum in Moosach. Zwei weitere Gewerbehöfe – am Ostbahnhof und am Viehhof – wurden ebenfalls als folgende, realisierbare Projekte klassifiziert. Bei beiden Standorten folgen nun Voruntersuchungen, bevor weitere Beschlüsse getroffen und die Planung konkretisiert werden können.