Der Umweltausschuss des Stadtrates hat jetzt die Weichen für zusätzliche Sach- und Finanzmittel für den Klimaschutz gestellt. Trotz der pandemiebedingten wirtschaftlichen Einschränkungen für das Haushaltsjahr 2021 soll der Klimaschutz damit als wichtige Aufgabe der Stadt München verankert bleiben und gestärkt werden.
Dafür hat das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) verschiedene Projekte und Maßnahmen vorgestellt, die in der Sitzung des Umweltausschusses übernommen wurden und noch von der Vollversammlung am 16. Dezember bestätigt werden müssen.
Das „Integrierte Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM)“ soll die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis 2030 und der Gesamtstadt bis 2035 sichern. Zusätzliche 4 Millionen Euro hat der Umwelt- ausschuss für wichtige Vorarbeiten und Personalressourcen bereitgestellt. Ein umfangreicher Maßnahmenplan zur Klimaneutralität soll 2021 unter fachgutachterlicher Begleitung erarbeitet und dem Stadtrat im kommenden Herbst zur Entscheidung vorgelegt werden.
Die Bestrebungen zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen in der Landeshauptstadt zeigen Erfolge: Die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen lagen im Jahr 2017 bei 5,9 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Einwohner*in und damit knapp 38 Prozent unter dem Ausgangswert von 1990. Ziel ist es, dass die Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner*in bis zum Jahr 2035 auf 0,3 Tonnen CO2-Äquivalente sinken.
Eine Auswertung und Bilanz des „Förderprogramms Energieeinsparung“ (FES) für die Jahre 2013 bis 2016 unterstreicht die Klimawirkung und den Erfolg des Programms, das Münchner Bürger*innen rundum beim energetischen Neubau und der Sanierung unterstützt. Alleine mit den Maßnahmen, die von Januar 2013 bis August 2016 zur Förderung beantragt wurden, konnte unter anderem die Wärmedämmung von rund 105.000 Quadratmetern Außenwand- und 50.000 Quadratmetern Dachfläche, der Austausch von rund 17.000 Quadratmetern Fenstern sowie die Errichtung von rund 339.000 Quadratmetern öffentlich gefördertem Wohnraum im Münchner Gebäudestandard und von 39.000 Quadratmetern Wohnraum im Passivhausstandard unterstützt werden. Damit konnten pro Jahr rund 7.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Seit der Weiterentwicklung des FES im Jahr 2018 hat sich die Anzahl der Anträge vervierfacht, 43 Prozent davon entfallen mittlerweile auf den Bereich Photovoltaik. Der Umweltausschuss hat zudem beschlossen, die Elektromobilität auch 2021 weiter zu fördern. Das „Integrierte Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München“ (IHFEM) bündelt eine Vielzahl von Maßnahmen, die vor Ort emissionsfreie Mobilität fördern und damit die Stadt fit für emissionsfreie Antriebstechnologien machen. Bereits seit 2015 wird der städtische Fuhrpark sukzessive auf E-Fahrzeuge umgestellt, außerdem wird die Anschaffung von E-Taxis gefördert und gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG auf E-Busse gesetzt. Zudem hat die Stadt München gemeinsam mit den Stadtwerken München ein umfassendes öffentliches Ladenetz für E-Pkw geschaffen. Fast 1.200 öffentliche Ladepunkte gibt es bereits und damit mehr als in jeder anderen Kommune. Hinzu kommt das Förderprogramm „München e-mobil“, mit dem sich alle Münchner*innen die Anschaffung privater Lade-Infrastruktur, aber auch E-Roller, E-Leichtfahrzeuge und andere elektrisch betrieben, lokal emissionsfreie Gefährte fördern lassen können. Weit über 10.000 Förderanträge sind hier bereits eingegangen.