Weniger Verkehr, weniger Emissionen, dafür aber mehr Lebensqualität und mehr Mobilitätsoptionen: So kann das Ziel des Forschungsprojekts „City2Share“ auf eine Formel gebracht werden. Das Forschungsprojekt für vernetzte urbane Mobilität hat jetzt eine positive Abschlussbilanz gezogen. Die Maßnahmen, die von 2016 bis 2020 an mehreren Orten in der Innenstadt umgesetzt wurden, kamen bei der Bürgerschaft und dem Bezirksausschuss durchweg gut an, die Mobilitätsstationen bleiben erhalten. Die Ergebnisse des Projekts wurden jetzt im Mobilitätsausschuss des Stadtrats vorgestellt und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.
„City2Share“ verbindet in einem integrierten Ansatz die Bündelung von Angeboten der urbanen Elektromobilität mit E-Car- und Bikesharing, mit innovativen Logistiklösungen zur Paketauslieferung mittels E-Lastenrädern sowie mit Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Im Projekt wurden auch erste Grundlagen für autonome Sharing-Dienste geschaffen.
Von 2016 bis 2020 lief das Projekt in ausgewählten Modellquartieren in München und Hamburg. In München wurde der neue Ansatz in Untersendling und in der Isarvorstadt erprobt. An vier Orten − darunter Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs wie auch Bezugspunkte der Wohnquartiere − wurden Elektromobilitätsstationen errichtet. Ein sicht- und erlebbares Highlight war die Umgestaltung eines öffentlichen Parkplatzes auf dem Zenettiplatz im Schlachthofviertel zur „Piazza Zenetti“. Die Idee dahinter: Den Bürger*innen die positive Veränderung ihres Viertels zu zeigen, wenn vermehrt Sharing-Angebote genutzt und auf private Autos verzichtet wird. Dadurch entsteht nicht nur nachhaltigere und stadtgerechte Mobilität, sondern auch mehr Platz für Aufenthaltsqualität.
Mit den E-Mobilitätsstationen wurde eine wichtige Grundlage für die weitere Förderung von Sharing-Angeboten in München geschaffen. Das Projekt wurde durch Beteiligungsmaßnahmen begleitet und evaluiert. Auch wenn die Förderung seit Mai 2020 offiziell ausgelaufen ist, sollen die erfolgreichen Maßnahmen beibehalten und in den Regelbetrieb überführt werden. So hat der Bezirksausschuss 2 eine permanente Umwidmung des nördlichen Zenettiplatzes als Aufenthaltsfläche beantragt. Das UPS-Mikrologistikprojekt wird fortgeführt und die Stadtverwaltung wird 2021 aktiv in Kontakt zu den weiteren Dienstleistern treten, um die Paketzustellung per Lastenrad auf weitere Stadtbezirke auszuweiten. Die Mobilitätsstationen am Zenetti-, Kidler- und Goetheplatz sowie Am Glockenbach werden beibehalten und die Erkenntnisse in die stadtweite Shared-Mobility-Strategie integriert.
Die Projektbausteine wurden in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern BMW Group, Stadtwerke München (SWM), Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Hamburger Hochbahn AG, Siemens, UPS, ShareNow, Universität der Bundeswehr München, TU Dresden und Deutsches Institut für Urbanistik (difu) umgesetzt. Weitere Informationen sind online abrufbar unter muenchen.de/city2share und https://difu.de/15889.