(11.12.2020 − teilweise voraus) Der Gesundheitsausschuss hat erneut über das Modellprojekt einer Drogenambulanz, auch bekannt als „Drogenkonsumraum“, beraten. Die Ambulanz richtet sich an drogenabhängige Menschen und soll ihnen die Möglichkeit bieten, ihre mitgebrachten Drogen im geschützten Rahmen und unter Aufsicht zu konsumieren, um so medizinische Komplikationen und Drogentodesfälle zu vermeiden.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Seit vielen Jahren fordern wir das bayerische Gesundheitsministerium auf, endlich die Rechtsgrundlage zur Errichtung von Drogenkonsumräumen zu schaffen. 2018 hat der Stadtrat das Modellprojekt einer medizinischen Drogenambulanz beschlossen. Ohne die Rechtsgrundlage des Freistaats sind uns aber die Hände gebunden.“ Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Wir werden mit unserer Forderung nicht locker lassen, bis in München eine Drogenambulanz realisiert wird. Das Gesundheitsreferat hat hierzu bereits ein Konzept ausgearbeitet und mit möglichen Trägern einer Ambulanz gesprochen. Aber ohne Rechtsgrundlage können wir nicht an die Umsetzung gehen.“
In der Drogenambulanz soll nicht nur der geschützte Konsum von Drogen ermöglicht werden. Ein medizinischer Dienst soll Begleiterkrankungen erkennen und eine Behandlung einleiten, psychosoziale Kräfte die Lebensbedingungen der Konsument*innen stabilisieren und weiterführende Hilfen anbieten. Das Modellprojekt soll außerdem wissenschaftlich begleitet werden.
Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Stadt München betreibt eine Suchtberatung, die suchtmittelkonsumierende Menschen durch Beratung, Therapievermittlung, Streetwork, Vermittlung in Substitutionsbehandlung und soziale Hilfen unterstützt. Gleichzeitig fördert das RGU die Suchthilfe-Angebote freier Träger.
Die Suchtberatung ist telefonisch erreichbar Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr unter 233-47200 und per E-Mail an suchtberatung.rgu@muenchen. de.