Mit dem Wohnungsmarktbarometer veröffentlicht das Referat für Stadtplanung und Bauordnung jährlich eine Auswertung der Angebotsmieten und Kaufpreise von Immobilien in der Stadt München. Jetzt liegt die Analyse für 2020 vor. Sie bestätigt erneut, dass dem Erhalt und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aufgrund der kontinuierlich steigenden Mieten höchste Priorität eingeräumt werden muss. Diesem Auftrag kommt die Landeshauptstadt mit zahlreichen Maßnahmen nach. Für das Wohnungsmarktbarometer 2020 wurden rund 17.000 Miet- und Kaufangebote ausgewertet, die in der ersten Jahreshälfte 2020 auf der Internetplattform ImmobilienScout24 veröffentlicht worden waren. Im Zuge der Corona-Pandemie war bei unmöblierten Wohnungen zwar ein Rückgang der Zahl der Angebote, aber kein Rückgang der Mieten und Kaufpreise erkennbar. Wie bereits in den Vorjahren kam es auch 2020 zu einem weiteren Anstieg über weitgehend alle Marktsegmente, jedoch je nach Angebotsform und Wohnungsmarktgebiet in unterschiedlicher Ausprägung. Sowohl Mieten als auch Kaufpreise sind in der Regel in den zentralen Lagen am höchsten und werden in Richtung Stadtrand günstiger. Die durchschnittliche Erstbezugsmiete für eine Neubauwohnung in München lag in der ersten Jahreshälfte 2020 bei 21,20 Euro pro Quadratmeter und damit rund vier Prozent höher als im Vorjahr. Im Wohnungsbestand stiegen die Wiedervermietungsmieten seit 2020 um fünf Prozent an. Hier wurden im Durchschnitt 19,60 Euro pro Quadratmeter verlangt.
25 Prozent aller inserierten Wohnungen wurden mit Möblierung angeboten. Dies sind vor allem kleinere Bestandswohnungen zwischen 20 und 60 Quadratmetern. Durchschnittlich wurden mit rund 29 Euro pro Quadratmeter über 50 Prozent mehr verlangt als für unmöblierte Bestandswohnungen. Sowohl möblierte Bestandswohnungen als auch möblierte Neubauwohnungen wurden im Durchschnitt um 0,5 beziehungsweise 0,8 Prozent etwas günstiger als im Vorjahr vermietet. Dies könnte auf die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Zum Verkauf wurden Neubauwohnungen für durchschnittlich rund 10.900 Euro pro Quadratmeter und Bestandsimmobilien für rund 8.600 Euro je Quadratmeter angeboten. Damit sind die Kaufpreise um 13 beziehungsweise 10 Prozent im Vergleich zu 2019 gestiegen.
Dort, wo die Stadt München Einfluss auf die Entwicklung der Preise nehmen kann, schöpft sie alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um bestehenden Wohnraum zu schützen, neuen Wohnraum zu schaffen und ein klares Signal gegen den Aufwärtstrend der Münchner Mieten zu setzen. So beschloss der Stadtrat beispielsweise im Jahr 2019, dass mindestens 60 Prozent der Wohnungen im Konzeptionellen Mietwohnungsbau an Zielgruppen vergeben werden müssen, die besonders von der angespannten Wohnungssituation betroffen sind. Der Konzeptionelle Mietwohnungsbau dient der Schaffung von preisgedämpften, freifinanzierten Mietwohnungen für Haushalte, deren Einkommen oberhalb der Grenzen der Wohnraumförderprogramme liegen.
Das Wohnungsmarktbarometer 2020 steht unter muenchen.de/wohnungs-marktbeobachtung zum Download bereit.