Am 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus, werden die Stadt München und Stadt Nürnberg gemeinsam in München den „Mosaik-Jugendpreis – Mit Vielfalt gegen Rassismus“ verleihen. Jetzt sind die Preisträger des Jahres 2020 bekanntgegeben worden.
Geehrt werden das Projekt „Eine Welt – viele Farben“ aus München und das Musikvideo gegen Diskriminierung „Gutmensch“ von Charles Junior aus Nürnberg. Die Jury entschied, das Preisgeld von 9.000 Euro auf beide Projekte gleichermaßen aufzuteilen.
Das Projekt „Eine Welt – viele Farbe“ der Berufsschule für Farben und Gestaltung haben 200 Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit Lehrkräften entwickelt. Dabei setzen sie sich auf jeweils eigene, sehr persönliche Weise mit Ausgrenzungen und Rassismus, unseren Werten und unserer Zukunft auseinander. In Zeitzeugengesprächen sowie in Erkundungen im NS-Dokumentationszentrum München stellten sie ihre eigenen Zugänge auch in Bezug zur Geschichte des Nationalsozialismus dar. Vom 27. Februar bis zum 5. Mai 2019 wurden rund 100 der 200 Exponate Teil der Sonderausstellung „Nicht Schwarz-Weiß: Eine Intervention in Farbe“ im NS-Dokumentationszentrum, zu der die Schülerinnen und Schüler auch selbst Führungen anboten. Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Sozialwesen trugen durch Übersetzung der Texte ebenfalls zur Ausstellung bei. Es sind Überlegungen im Gange, eine Auswahl der Exponate in die Dauerausstellung des NS-Dokumentationszentrums langfristig zu integrieren.
Das Musikvideo gegen Diskriminierung „Gutmensch“ von Charles Junior aus Nürnberg richtet sich in gut gestalteten Bildern und mit bewegendem Text an sein junges wie älteres Publikum und ruft dazu auf nicht wegzuschauen, sondern sich für ein gewaltfreies und vorurteilsfreies Miteinander einzusetzen. Musik, Video und Text behandeln typische Diskriminierungsmerkmale, die im Alltag oft zu Vorurteilen und Ausgrenzungen führen, stellen dies aber ganz bewusst in einem durchweg positiven Kontext dar. Der Dreh des Musikvideos fand an nur einem einzigen Tag mit freiwilligen Passantinnen und Passanten in der Nürnberger Innenstadt statt. Das Video hat eine große Reichweite erlangt, da es auch vor Filmen im Kino gezeigt und das Lied ebenso im Radio gespielt wurde.
Der Mosaik Jugendpreis wurde im Gedenken an die bayerischen Opfer der rechtsextremen terroristischen Vereinigungen „Nationalsozialistischer Untergrund“ ins Leben gerufen. Prämiert werden Projekte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in München und in Nürnberg bis zum Alter von 25 Jahren. Die Jury setzt sich zusammen aus den Angehörigen der Opferfamilien der Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ aus Nürnberg und München, jeweils einer Vertretung des Migrationsbeirates München und des Integrationsbeirats Nürnberg sowie drei Jugendlichen aus München und zwei Jugendlichen aus Nürnberg. Insgesamt haben sich 21 Personen, Initiativen, Organisationen und Schulen beworben. Davon kamen 14 Bewerbungen aus München.
Die Organisation des Jugendpreises wird gemeinsam vom Menschenrechtsbüro Nürnberg, der Stelle für interkulturelle Arbeit der Landeshauptstadt München und dem Fachdienst Politische Bildung des Pädagogischen Instituts – Zentrum für kommunales Bildungsmanagement München übernommen.