Digitalisierung an Münchner Kultureinrichtungen II: Ist die Online-Präsentation zu Kurt Eisner ein Erfolg, der übertragbar ist?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Beatrix Burkhardt, Pretzl, Richard Quaas und Otto Seidl (CSU-Fraktion) vom 19.12.2019
Antwort Kulturreferent Anton Biebl:
Mit o.g. Anfrage verweisen Sie auf eine Online-Präsentation zu Kurt Eisner, die das Münchner Stadtmuseum seit Anfang 2019 auf seiner Homepage als Pilotprojekt zeigt und die in den Jahren zuvor bereits als analoge Ausstellung zu sehen war. Dabei erhalten die Besucherinnen und Besucher der Seite in zehn Kapiteln anschauliche Informationen über die Person Eisners. Durch die andauernde digitale Verfügbarkeit der Ausstellung könnten Geschichtsinteressierte auch über den Kreis der üblichen Besucherinnen und Besucher für das Münchner Stadtmuseum gewonnen werden.
Frage 1:
Gibt es schon Zahlen und Statistiken, wie oft und für wie lange die Online-Präsentation genutzt wird?
Antwort:
Bei den Angaben der Klickzahlen handelt es sich um sogenannte Besuche, d.h. ein Besuch (Visit/Session) umfasst die Aktivitäten eines Website-Besuches innerhalb einer festgelegten Zeitspanne. Der Besuch endet nach einer individuell festgelegten zeitlichen Inaktivität, bei etracker z.B. nach 30 Minuten.
Für die Online-Präsentation zu Kurt Eisner gibt es folgende Zahlen: Januar-Dezember 2018: 8.341
Januar-Dezember 2019: 5.159
1.-15. Januar 2020: 35
Frage 2:
Wäre die Online-Präsentation von zuvor analogen Ausstellungen eine Mög- lichkeit, die öffentliche Sichtbarkeit des Stadtmuseums während der anste- henden Umbauphase zu erhöhen und diese damit zumindest teilweise zu kompensieren?
Antwort:
Parallel zum laufenden Umbauprozess arbeitet das Münchner Stadtmuseum an einem Format unter dem Arbeitstitel „Stadtmuseum unterwegs“, in dem weitere Formen der Museums- und Vermittlungsarbeit entwickelt und umgesetzt werden sollen. Ziel ist es, das Museum und seine Samm-lung während der Bauphase für die Bürger und Bürgerinnen präsent zu halten. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Präsenz wird sich im digitalen Raum abspielen. Dabei wird die „Sammlung Online“ im Mittelpunkt stehen.
Die Online-Abbildung analoger Ausstellungen wie sie im Kurt Eisner Projekt erfolgte, greift analoge Inhalte auf und macht diese digital sichtbar. Dies ist nicht mit einer publikumswirksamen Online-Ausstellung gleichzusetzen, die eigens für den digitalen Raum und seine spezifischen Anforderungen kuratiert wurde. Für ein solches qualitativ anspruchsvolleres Angebot müssten die örtlichen Gegebenheiten ausgebaut und vorhandene Ressourcen weiterentwickelt werden.
Frage 3:
Ist es möglich, das Konzept der Online-Präsentation auch auf andere städtische kulturelle Einrichtungen zu übertragen?
Antwort:
Das Konzept der Online-Präsentation ist sicherlich auch auf andere städtische kulturelle Einrichtungen übertragbar, je nach Entscheidung der einzelnen Leitungen und Eignung der jeweiligen Themen.