In der Landeshauptstadt München ist ein Anstieg der Zahl der neu niedergelassenen Hebammen zu verzeichnen. Während im Jahr 2017 insgesamt 14 Hebammen ihre Niederlassung beim zuständigen Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München anmeldet hatten, waren es im Jahr 2018 bereits 38 Anmeldungen. Im Jahr 2019 konnte erneut ein Anstieg auf 47 Anmeldungen verzeichnet werden.
Die Referentin für Gesundheit und Umwelt Stephanie Jacobs: „Es ist sehr erfreulich, dass die Anzahl der Neu-Niederlassungen der freiberuflichen Hebammen jedes Jahr steigt. Jede einzelne Hebamme leistet mit ihrer Arbeit Gesundheitsvorsorge für Mutter und Kind. Mit den Mitteln des Förderprogramms Geburtshilfe konnten wir dazu beitragen, dass mittlerweile verschiedene Projekte umgesetzt werden, die die Hebammenversorgung in der Landeshauptstadt München langfristig verbessern.“ So konnte mit den Mitteln des Förderprogramms Geburtshilfe auf Initiative von Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs eine Hebammenvermitt-
lungszentrale mit aufsuchendem Hebammendienst ins Leben gerufen
werden. Seit 29. November 2019 werden Münchnerinnen, die keine Hebamme für die Wochenbettbetreuung gefunden haben, von den Hebammen des Vereins „HebaVaria“ im Wochenbett aufsuchend versorgt. „Mit dem kompetenten und engagierten Hebammenteam von HebaVaria kann die
Versorgung der Frauen im Wochenbett deutlich verbessert werden. Außerdem wird die Auslastung der Hebammen durch die Vermittlungszentrale verbessert, ohne dass die Gefahr der Überlastung zunimmt. Auf diese Weise können wir die Hebammenkapazitäten in der Landeshauptstadt langfristig erhöhen“, betont Jacobs. Die Zentrale ist unter der Telefonnummer 12191204 oder per E-Mail an hebammenhotline@hebavaria.de erreichbar.
Im Münchner Norden konnte mit dem Förderprogramm Geburtshilfe eine Hebammenpraxis im Hasenbergl eröffnet werden. Dieser mit Hebammenhilfe unterversorgte Stadtteil profitiert besonders von diesem Angebot. Seit der Etablierung dieser Projekte sind die Nachfragen von Schwangeren, die keine Hebamme gefunden haben, bei der Stadt München deutlich zurückgegangen.
Ein weiterer positiver Effekt: Die Hebammen in Münchens Kreißsälen werden ebenfalls unterstützt. Es konnten zusätzliche Personalstellen für medizinisch-technische Assistentinnen geschaffen werden, die täglich anfallende organisatorische Aufgaben im Kreißsaal übernehmen, damit die Hebammen sich auf ihre Kerntätigkeit der Betreuung der Frauen konzentrieren können.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat verschiedene Förderprogramme initiiert, um die Berufsgruppe der Hebammen zu unterstützen. Seit September 2018 erhalten freiberufliche geburtshilflich tätige Hebammen einen Bonus von 1.000 Euro. Mit dieser Zahlung werden die Hebammen neben dem Sicherstellungszuschlag zur Haftpflichtversicherung zusätzlich finanziell unterstützt. Im selben Jahr trat die Richtlinie zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern (GebHilfR) in Kraft. Die Landeshauptstadt München erhält im Rahmen dieses Programms Fördergelder in Höhe von zirka 900.000 Euro jährlich, um Projekte und Maßnahmen zu verwirklichen, die die Hebammenversorgung verbessern. Die Stadt München beteiligt sich an den Kosten mit einem Anteil von 10 Prozent. Zuletzt wurde im September 2019 der Niederlassungsbonus für freiberufliche Hebammen eingeführt. Dabei erhalten Hebammen, die sich neu niederlas- sen und sich für die Ausübung der Tätigkeit entscheiden, einen Bonus in Höhe von einmalig 5.000 Euro.