Die Stadt München erwirbt für ihr Literaturarchiv den Vorlass von Sten Nadolny und den Nachlass seiner Eltern, dem Autorenpaar Isabella und Burkhard Nadolny. Sten Nadolny, der den Weltbestseller „Die Entdeckung der Langsamkeit“ verfasst hat, vertraut seine gesammelten Manuskripte, Reden, Korrespondenzen und transkribierten Tonbandaufnahmen der Monacensia an. Sie ist das literarische Gedächtnis der Stadt und bei der Münchner Stadtbibliothek angesiedelt.
„Die Monacensia ist das literarische Gedächtnis der Stadt. In die Sammlung bedeutender Zeugnisse des literarischen Lebens können wir nun auch Originale der Familie Nadolny aufnehmen. Wir werden diese Bestände sorgfältig bewahren und zeitgemäß vermitteln. Unser Auftrag besteht darin, die Literaturgeschichte mit der Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen“, so Kulturreferent Anton Biebl.
„Es ehrt uns, dass sich ein renommierter Autor wie Sten Nadolny für eine Kooperation mit der Monacensia entscheidet. Er übergibt uns einen Vorlass von geradezu enzyklopädischer Vollständigkeit inklusive der Nachlässe seiner Eltern“, freut sich Anke Buettner, Leiterin der Monacensia. In der Monacensia werden Originale wichtiger Autorinnen und Autoren gesammelt, die einen engen Bezug zu München und Bayern haben. Die Nachlässe von Isabella und Burkhard Nadolny ergänzen die Bestände von Nachkriegs-Autorinnen und Autoren wie Carl Amery, Herbert Rosendorfer, Manfred Bieler, Gisela Elsner und Karin Struck. Sten Nadolnys Vorlass reiht sich ein in die seiner Kolleginnen und Kollegen Gert Heidenreich, Herbert Achternbusch, Johano Strasser und Dagmar Nick.
Sten Nadolny ist 1942 geboren und in Chieming in Oberbayern aufgewachsen. Auch wenn er heute in Berlin lebt, ist er Bayern weiterhin eng verbunden. Er wurde unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und in München mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist ihm besonders auch der Austausch mit anderen Künstlerinnen und Künstlern wichtig. Seine Mutter Isabella Nadolny (1917-2004) war ebenfalls schriftstellerisch tätig. Ihre Familienromane wie „Ein Baum wächst übers Dach“ und „Vergangen wie Rauch“ erreichten hohe Auflagen. Ihr Mann Burkhard Nadolny (1905-1968) war in den Gründungsjahren regelmäßiger Gast bei der Gruppe 47 und ebenfalls als freier Autor tätig.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen und auch Bildmaterial sind bei der Monacensia per E-Mail an sylvia.schuetz@muenchen.de oder telefonisch unter 41947215 erhältlich.