Die Stadt München steht für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Anlässlich des Internationalen Frauentags am Sonntag, 8. März, wird das Rathaus als der symbolische Ort für die politische Teilhabe und Mitbestimmung der Frauen beflaggt und so ein Zeichen gesetzt gegen Diskriminierung und für Frauenrechte.
In München hat das Eintreten für Entgeltgleichheit, gegen geschlechtsspezifische Gewalt, gegen Sexismus und für Gleichberechtigung eine lange Tradition, was sich zunehmend lohnt.
Stadtratsbeschlüsse der neueren Zeit belegen: München hat die Frauen im Blick. Im Oktober 2018 hat der Stadtrat ein Verbot sexistischer Werbung auf allen städtischen Werbeflächen beschlossen, im November 2018 eine freiwillige Geschlechterquote für die Entsendung von Stadtratsmitgliedern in bestimmte Gremien, wie zum Beispiel den Deutschen Städtetag oder den Sportbeirat. Im Dezember 2019 folgte schließlich der Beschluss, das „Frauen-Nacht-Taxi“ ab März 2020 versuchsweise einzuführen. Dafür und für die „besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit“ hat die Stadt München letztes Jahr den „Gender Award – Kommune mit Zukunft 2019“ verliehen bekommen. Der Preis würdigt die strategischen Konzepte von Kommunen für Geschlechter-Gleichstellung. Neben der eigenen betrieblichen Gleichstellung bestehen enge Kooperationen mit Einrichtungen, Verbänden und Netzwerken der Stadtgesellschaft zu Maßnahmen und Aktionen in der Mädchen- und Frauenarbeit.
Vor über 100 Jahren sind Frauen in Deutschland erstmals zum Internationalen Frauentag auf die Straße gegangen. Heute sind Frauen zwar rechtlich nahezu gleichgestellt, die Lebensrealität sieht aber noch immer etwas anders aus: 21 Prozent weniger Lohn als Männer, nur die Hälfte der Rente, dafür anderthalb mal so viel an unbezahlter Sorgearbeit.
Rund 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist auch in den Parlamenten noch viel Luft nach oben. Der bayerische Landtag hat aktuell einen Frauenanteil von knapp 27 Prozent, der Bundestag von rund 31 Prozent. Da sieht es in der Kommune deutlich besser aus. 42 bis 43 Prozent Frauenanteil haben die Bezirksausschüsse und der Münchner Stadtrat.