(13.3.2020 – teilweise voraus) Die Referentin für Gesundheit und Umwelt, Stephanie Jacobs, informierte im Gesundheitsausschuss über den aktuellen Stand der Maßnahmen, die die Landeshauptstadt München in den letzten Tagen und Wochen zur Coronabekämpfung ergriffen hat.
Jacobs hob dabei vor allem das seit dem 11. März eröffnete Drive-In-Testzentrum an der Heidemannstraße hervor, das vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in Zusammenarbeit mit der AICHER GROUP GmbH & Co. KG betrieben wird. „Dort können wir vergleichsweise schnell und unkompliziert Tests auf das Coronavirus durchführen und die Ansteckungsgefahr für Ärzte und Personal so gering wie möglich halten“, erläuterte die Referentin. Täglich von Montag bis Sonntag werden vor Ort Kontaktpersonen erster Kategorie, die vom RGU einen Termin zugewiesen bekommen haben, auf das Virus getestet.
Jacobs betonte weiterhin, dass man derzeit alle Anstrengungen unternehme, die Situation im ambulanten Sektor zu verbessern. Dafür habe man einen Runden Tisch mit Ärztevertreterinnen und Ärztevertretern ins Leben gerufen. Wichtigste Aufgabe in dieser Runde, so die Referentin, sei die Einrichtung weiterer Corona-Testzentren. „Das ist ein Ziel, das ich persönlich mit Nachdruck verfolge“, so Jacobs. Auch gemeinsam mit den örtlichen Krankenhäusern ist ein Runder Tisch eingerichtet, um deren Krisenpläne abzustimmen und genügend Betten für schwer an COVID-19-Erkrankte und Intensivpflichtige bereitzustellen.
Darüber hinaus hat die Stadt beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) ein Bürgertelefon (233-44740) eingerichtet, das jeden Tag von 8 bis 18 Uhr Fragen zum Coronavirus beantwortet. Hier wurde die Kapazität von bislang 12 auf nun 24 Leitungen ausgeweitet. Im RGU wurden außerdem speziell für Schul- und Kitaleitungen eigene Hotlines eingerichtet, die alle notwendigen Informationen direkt bei einem eigenen Ansprechpartner in der Gesundheitsbehörde bereitstellt. „Die Information der Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle; auch, um Gerüchten oder Falschmeldungen vorzubeugen“, erklärte die Referentin.
Die Stadt München informiert des Weiteren tagesaktuell auf den einschlägigen Internetseiten (www.muenchen.de/corona) und über die Rathaus Umschau. Und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt München gibt es eine neue Dienstanweisung mit umfangreichen Informationen zum besonnenen Umgang mit der aktuellen Situation.
Jacobs wies außerdem auf den täglich tagenden Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) hin, in dem unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter die durchzuführenden Maßnahmen von allen Referaten gemeinsam beraten werden. „Die aktuelle Krise ist nicht ‚nur‘ eine Gesundheitskrise, alle sind von den Auswirkungen des Infektgeschehens betroffen, ob Wirtschaft, Schulbetrieb, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Veranstalter, Kindergärten, Sportvereine, Freizeiteinrichtungen usw. Wir müssen alle Kräfte auch in der Verwaltung bündeln und gemeinsam anpacken“, so die Referentin.
Jacobs begrüßte zudem die seit Kurzem gültige, bayernweite Allgemeinverfügung zum Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern und die Risikobewertung für Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Besuchern und die daraus folgenden, wenn auch schmerzlichen Absagen von Großveranstaltungen – auch seitens der LHM. Das sei ein gutes Mittel, um die Infektionsketten des Virus zu unterbrechen. „Gerade bei Veranstaltungen über 1.000 Teilnehmern können eine Vielzahl an nicht mehr verfolgbaren Infektionsketten entstehen, die dann logischerweise nicht mehr durchbrochen werden und viele neue Erkrankte nach sich ziehen können.“ Die Referentin schloss ihre Ausführung mit einem Hinweis an die Münchnerinnen und Münchner: „Bitte meiden Sie große Menschenansammlungen, um die Gefahr einer eigenen Ansteckung zu vermeiden. Denken Sie bitte an ältere, kranke und sonstige besonders gefährdete Menschen und minimieren Sie Ihren Kontakt mit diesen. Und: Halten Sie sich bitte an die Hygiene-Empfehlungen der Gesundheitsbehörden. Lassen Sie uns das Co- ronavirus gemeinsam und durch umsichtiges Handeln besiegen! Von Seiten der Stadt kann ich Ihnen jedenfalls versichern, dass wir alles tun, um den Schutz der Bevölkerung vor einer Infektion sicherzustellen.“